Die Raiffeisenbank Mainschleife – Steigerwald eG hat kürzlich ihre jährliche Vertreterversammlung in der Steigerwaldhalle in Wiesentheid durchgeführt. Dazu erreichte die Redaktion die vorliegende Pressemitteilung der Bank.
In seinem Bericht klagte der Vorstandsvorsitzende Martin Weber über die ausufernde Regulatorik. Jedes Jahr kämen neue Meldepflichten und Vorschriften dazu. Er bekräftigte die Forderung der genossenschaftlichen Interessenvertreter nach einer "Small Banking Box", also einer verschlankten Regulierung für kleinere Banken und appellierte an die Politik, das kleinteilige Bankensystem zu unterstützen.
Die Raiffeisenbank habe vielfältige Aufgaben zu stemmen: Anpassungen bei den Vertriebswegen, der Banksteuerung sowie weitere Investitionen in die Digitalisierung. Zunehmend beschäftigt sich die Genossenschaftsbank mit dem Thema Nachhaltigkeit und angesichts fehlender Fachkräfte mit dem Personalmanagement. Weber zufolge gelte die Raiffeisenbank Mainschleife – Steigerwald als attraktiver Arbeitgeber, dennoch gelte es, im Personalbereich professioneller zu arbeiten mit Blick auf Mitarbeiterzufriedenheit und -rektrutierung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe die Bank wieder in Geschäftsausstattung und Gebäude investiert. Die Raiffeisenbank unterhält nach Webers Worten noch 20 Geschäftsstellen; aus seiner Sicht "ein weit überdurchschnittliches Geschäftsstellennetz". Dort werden fast 30.000 Girokonten geführt. In den fünf Lagerhäusern der Genossenschaft wurde ein Warenumsatz von 9,5 Millionen Euro erzielt. Die Zahl von 161 Voll- und Teilzeitmitarbeitenden sowie Minijoblern entspricht dem Niveau des Vorjahres.
Tiefpunkt im Bilanzjahr 2023 der Raiffeisenbank Mainschleife – Steigerwald
Weber berichtete vom Tiefpunkt des vergangenen Jahres, denn erstmals war die Raiffeisenbank Opfer von Geldautomaten-Sprengungen. Sowohl in der Geschäftsstelle Abtswind als auch in Rüdenhausen gab es große Schäden. Die Sicherungsmaßnahmen seien daher forciert und einige Automaten aus Sicherheitsgründen stillgelegt worden. 16 Geldausgabeautomaten gibt es noch.
Beim Gewinnsparen ist das daraus resultierende Spendenaufkommen im Vorjahr auf fast 120.000 Euro angewachsen, und die Kundinnen und Kunden der Bank konnten sich über Gewinne von insgesamt fast 340.000 Euro freuen. Weber verkündete, dass die Bank ausgesuchten Feuerwehren, die Anfang Juni bei Hochwasser-Einsätzen aktiv waren, Spenden von insgesamt 10.000 Euro zukommen lassen werde.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Volker Kreißl, stellte die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2023 vor. Die Bilanzsumme sei von 894 Millionen Euro auf 867 Millionen Euro zurückgegangen. Ausschlaggebend dafür seien im ersten Halbjahr 2023 Umschichtungen von Kundengeldern in zinsattraktive Anlagen der genossenschaftlichen Finanzgruppe gewesen, was einen Rückgang der bilanziellen Kundengelder zur Folge gehabt, sich aber positiv bei den gestiegenen Provisionseinnahmen ausgewirkt habe.
Geschäftsjahr 2023 war für die Raiffeisenbank "zufriedenstellend"
Kreißl sprach von einem "zufriedenstellenden Wachstum", denn das Kundengelder-Volumen sei um fast 50 Millionen auf 1,8 Milliarden Euro angestiegen. Das Kreditvolumen verharrte mit 517 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau. Der Grund: Die Nachfrage nach Krediten sei sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden stark eingebrochen.
Demgegenüber konnten Zinsspanne, Provisions- und Betriebsergebnis gesteigert werden. Allerdings seien die Betriebskosten, unter anderem durch Inflation, Tariferhöhungen und mehr Verwaltungsaufwand deutlich angestiegen. Das "zufriedenstellende" Gesamtbetriebsergebnis für 2023 lag bei 7,66 Millionen Euro. Am Ende kann die Bank durch diesen Überschuss ihr Eigenkapital verbessern und die Dividende für die über 14.000 Mitglieder auf 3,5 Prozent erhöhen, was die Vertreterversammlung genehmigte.
Aufsichtsratsvorsitzender Robert Menz zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. Die Vertreterinnen und Vertreter entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat. Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Norbert Droll aus Großlangheim, Helmut Dürr aus Kitzingen, Michael Feldhäuser aus Krautheim und Günter Hegwein aus Martinsheim in getrennten Wahlgängen einstimmig wiedergewählt.