
Das Thema Sicherheitswacht wird jetzt in Volkach aktuell. Derzeit gibt es viele Interessentinnen und Interessenten für dieses Ehrenamt, von denen demnächst nun eine Auswahl getroffen wird. Laut dem stellvertretenden Dienststellenleiter der Kitzinger Polizei, Erster Polizeihauptkommissar Alexander Lier, könnte in einem halben Jahr mit der mehrwöchigen Ausbildung begonnen werden. "Ein eindeutiger Sicherheitsgewinn", so Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein, der darauf hinweist, dass auch der Stadtrat einstimmig für die Errichtung einer solchen Gruppe gestimmt hat.
"In Kitzingen arbeitet ja eine Sicherheitswacht schon lange und hat große Erfolge und Anerkennung in der Bürgerschaft", sagt Bäuerlein. Man freue sich, wenn sie nun auch nach Volkach kommt. Alexander Lier sieht noch einen weiteren Aspekt: den präventiven Effekt. "Sowohl die Bürgerschaft als auch die vielen Touristinnen und Touristen nehmen die uniformierten Sicherheitswacht-Mitglieder wahr und finden in diesen auch immer Ansprechpartner mit Rat und Tat bei Sicherheits- oder anderen Fragen."
Die neue Volkacher Sicherheitswacht wird keine Hilfspolizei sein
Karl-Heinz Wunderlich, der über viele Jahre bei Kitzinger Sicherheitswacht tätig ist, beantwortet geduldig Fragen interessierter Bürger. "Nein. Die Sicherheitswacht ist keine Hilfspolizei, aber sie ergänzt die Arbeit der Polizei." Hierbei erfährt man auch weiter, das die Sicherheitswacht nicht bewaffnet ist. Zur Gefahrenabwehr sind sie aber mit Funkgerät, Reizgas, Taschenlampe und einem Erste-Hilfe-Set ausgerüstet. Die Sicherheitswacht darf unter anderem Identität von Personen feststellen, personenbezogenen Daten an die Polizei übermitteln und Platzverweise aussprechen, wenn die öffentliche Sicherheit gestört wird.

Viel Interesse, besonders bei den Radfahrern, wecken zwei Fahrradpolizisten. In ihrem gelb-blauen Outfit, mit grellgelben Helm und einem Pedelec mit Polizeischriftzug. Bereitwillig stellen sie sich den vielen Fragen zu den Sicherheitsstandards bei den verschiedenen E-Bike-Typen. "Da besteht bei vielen noch etlicher Informationsbedarf", sagt Polizeioberkommissar Thomas Schneider. Er ist bei der Polizeiinspektion Kitzingen für den Sachbereich Verkehr und damit auch bei Sicherheitsfragen zuständig. Laut Schneider sind in Unterfranken im vergangenen Jahr die Unfälle mit Radfahrer um 15 Prozent gestiegen. Mehr als Hälfte trug dabei keinen Helm.
Von neun toten Radfahrern trug nur einer einen Helm
Das Tragische dabei: Neun Radfahrer starben. Von diesen toten Radfahrern trug nur einer einen Helm. "Unbegreiflich", schüttelt Schneider den Kopf. "Rein rechtlich gesehen, besteht keine Helmpflicht," erklärt er, "aber wir arbeiten ständig daran, an die Vernunft der Radfahrer zu appellieren." Die Fahrradstreife ist nicht nur im Raum Kitzingen unterwegs. Die Räder können auch schnell in einen VW-Bus geladen werden. "So kommen wir auch manchmal nach Volkach."
Unterwegs ist die Fahrradstreife hauptsächlich auf Radwegen oder Wegen, die von Autos nicht benutzt werden können. Hierbei konnte auch schon einmal eine Person überrascht werden, die "schnell mal einen Müllbeutel entsorgen wollte". Der Beamte erzählt von vielen tollen Erfahrungen und Gesprächen mit Radfahrern, und dass die Akzeptanz der radelnden Polizisten bei der Bevölkerung sehr groß ist.