„Integration mit dem Schraubenschlüssel“ lautete die Schlagzeile der Main-Post vor einem Jahr, als in der Kitzinger Siedlung in der Breslauer Straße 20 der Radlkeller eröffnet wurde. Jetzt geht das Projekt in die zweite Runde.
Zum Integrationsprojekt der „sozialen Stadt“ und der Stadtjugendpflege hatten Jugendliche und Bewohner des Wilhelm-Hoegner-Hauses der Arbeiterwohlfahrt gemeinsam damit begonnen, Bürgern bei kleinen Fahrradpannen zu helfen. Den Keller stellt die Bau GmbH der Stadt Kitzingen weiterhin kostenlos zur Verfügung und das Werkzeug wurde vergangenes Jahr aus den Erlösen der Weihnachtsaktion „Sternenzauber“ in der Siedlung beschafft.
Das Projekt liegt jetzt in den Händen der Mittelschule der Siedlung. Unter anderem haben sich Celine Studtrucker, Sarah Ali und Dominic Meckelmann zusammen mit weiteren Klassenkameraden spontan bereit erklärt, wöchentlich zwei Stunden Bürgern bei kleineren Fahrradpannen, wie einem Platten, einer gerissenen Kette oder dem Ausfall der Beleuchtung zu helfen. Robert Szczotka unterstützt sie. Der Bewohner des Wilhelm-Hoechner-Hauses möchte auf diese Art und Weise Kontakte zu anderen Menschen knüpfen.
Als Fachmann steht den Freiwilligen wieder Reinhold Lamparter zur Seite. Der Rentner hat bereits 2011 positive Erfahrungen mit den Jugendlichen gemacht. Quartiersmanager André Hahn berichtete bei der Wiedereröffnung am Donnerstag, dass das Angebot von zahlreichen Siedlern dankbar angenommen wurde und auch heuer bereits Anfragen gekommen seien, wann der Keller wieder aufmacht. Dass der Bedarf da ist, sah man gleich bei der Eröffnung, als nicht nur Fahrräder zum Aufpumpen der Reifen vorbeigebracht wurden, sondern ein veritabler Kettenriß an einem nagelneuen Drahtesel die Monteure forderte.
Die Radlwerkstatt hat jeden Donnerstag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. In den Schulferien bleibt sie geschlossen. Sollten Ersatzteile notwendig sein, müssen diese die Kunden selbst mitbringen.