
Der Gourmet- und Theaterprojekttag an der Dr.-Karlheinz-Spielmann Grund- und Mittelschule Iphofen beginnt für die Schüler der neunten und zehnten Klasse früher als gewohnt. Am Mittwoch um 7 Uhr nehmen die Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen Marita Menninger-Fell und Nina Sahlmüller die Lieferungen an, alles regionale Lebensmittel. Sogar das Reh hat der Mann von Menninger-Fell selbst geschossen. Beide Lehrerinnen haben schon vor Weihnachten den Speiseplan mit Sternekoch Bernhard Reiser abgesprochen und dann das Gericht mit den Schülern probegekocht. Schülerin Isabell erzählt: "Auch andere Menüs haben wir schon zubereitet."

Den natürlichen Geschmack kennen
Die Jugendlichen haben Spaß und packen mit an. "Sie haben keine Hemmungen", sagt Reiser und freut sich darüber. Zusammen mit zwei Lehrlingen von Reiser bereiten sie Fisch zu, waschen Salat, schneiden das Fleisch, richten die Teller an und schmecken das Eis ab. "Schmeckt geil Chef, oder noch nicht so gut?", fragt Reiser die Schüler betont locker. "Für mich ist es wichtig, dass die Schüler den natürlichen Geschmack kennen lernen, nicht nur den der Industrie. Das ist genauso wichtig, wie Schreiben oder Musizieren. Selbst zu kochen, ist kein Hexenwerk."
Drei-Gänge-Menü für 50 Gäste
50 geladenen Gästen servieren die Jugendlichen Variationen von der Forelle, Salat, Rehrücken im Kräutermantel mit Pastinaken, Karotten und Knödelvariationen sowie selbstgemachtes Eis und flüssigen Schokoladenkuchen mit süßen Früchten. Besonders begeistert sind die Schüler von der Eismaschine, die das Team Reiser mitgebracht hat. In verschiedenen Teams: Service und Küche helfen alle mit und zaubern zusammen ein leckeres und qualitativ hochwertiges Drei-Gänge-Menü. Essen für 50 Gäste gleichzeitig herauszutragen und warm zu halten, stellt eine Herausforderung für die Schüler dar. Aber: "Sie haben alles sehr gut gemeistert, waren fit", stellt Reiser zufrieden fest.

Theater auf der neuen Bühne
Neben Gourmet bietet die Schule am Projekttag auch Kultur. Auf der neuen Bühne führen die Kinder und Jugendlichen das Stück "Der gestiefelte Kater" mit Musikeinlagen unter der Leitung von Hubertus Funk und Ines Grundei auf. Die Proben dafür haben im September begonnen, erklärt Rektor Jürgen Wolff. Die Bühne misst jetzt nicht mehr nur zehn auf drei Meter, sondern stolze zehn auf sechs Meter, sodass die Schauspieler näher an das Publikum herantreten können. "Der Sport läuft bei uns gut, die Kultur soll das in Zukunft auch, deshalb die neue Ausstattung", sagt Wolff. Doch nicht nur die Bühne sei neu, sondern auch die Bühnenbeleuchtung und die Musikanlage. Insgesamt hat alles 10 000 Euro gekostet.
Bürgermeister Josef Mend erinnert sich lächelnd an die Gespräche mit dem Rektor zurück. "Hätte der Rektor seine Bühne nicht bekommen, wäre die Welt untergegangen. Ohne die Bühne hätte sich die Schule nicht weiterentwickeln können." Schulamtsdirektor Kurt Krause begründet die Förderung damit, dass "Theater die Team- und Kommunikationsfähigkeit unterstützt, die das neue Schulkonzept vorsieht".
Drittklässlerin spielt den gestiefelten Kater

Der Chor der 1. bis 4. Klasse sang mit zarten Stimmen zum Klavier. Rektor Wolff betont, dass alle Schüler die Gelegenheit haben sollen, auf der Bühne zu stehen. Die Größeren begeistern das Publikum in deutscher und französischer Sprache. Entweder singen sie Karaoke oder die eigene kleine Band mit Bass, E-Gitarre und Schlagzeug begleitet sie. Modern Dance ist auch dabei. Am meisten Applaus bekommt eine Drittklässlerin, die mit viel Leidenschaft und Können den gestiefelten Kater spielt. "Leticia hat ein unglaubliches Talent. Das habe ich schon beim Casting im September gemerkt", sagt Wolff.