Mit einem Neujahrsempfang am Dreikönigstag ist die Großgemeinde Prichsenstadt in ihr Jubiläumsjahr gestartet. Am 6. Januar 1367 war dem damaligen „Briesendorf“ durch Kaiser Karl IV., König von Böhmen und Luxemburg, das Stadtrecht verliehen worden, inklusive Zoll- und Marktrecht.
Letzteres spielt heute keine große Rolle mehr, weswegen Bürgermeister René Schlehr es in seiner Neujahrsansprache auch nur streifte. Vielmehr war ihm daran gelegen, einen kurzen Rückblick mit einem kleinen Ausblick zu verbinden, und dazu gehörte eben auch „650 Jahre Stadtrecht“.
Noch ist der Flyer mit dem Programm nicht veröffentlicht, was nur noch eine Frage weniger Tage sein dürfte. Einen ersten Rückblick auf 650 Jahre Stadtrecht lieferte Karl-Heinz Leibl, indem er die Person des Kaisers Karl IV. vorstellte. Der viermal verheiratete und zwölffache Vater zählte seinerzeit zu den bedeutendsten Kaisern des Spätmittelalters und war einer der einflussreichsten europäischen Herrscher jener Zeit.
Im Jahr 1366 kaufte er den Ort Briesendorf für 6500 Pfund Heller. „Das entspricht heute ungefähr 100 000 Euro, dafür kriegt man in der heutigen Zeit nicht mal ein Haus“, so Leibl. Dessen umfangreiches Werk über die Geschichte Prichsenstadts wird ebenfalls in Kürze veröffentlicht.
Seine Neujahrsrede startete Bürgermeister Schlehr mit einem Blick über den Tellerrand, nämlich auf den Terrorangriff auf den Weihnachtsmarkt in Berlin und die Silvesterereignisse in einigen deutschen Großstädten. „Einige Zeitgenossen scheinen alle Hemmungen fallen zu lassen, und es erschreckt mich, die vielen Hassattacken im Internet lesen zu müssen“, so der Bürgermeister.
Dann widmete sich Schlehr seinem Prichsenstadt. Ende Dezember 2016 zählte der Ort 3102 Einwohner, 21 weniger als noch vor einem Jahr. Die Stadt käme ohne Neuverschuldung aus, und das trotz vieler Projekte, die bereits gestemmt sind und noch zu stemmen sein werden. Etwa die Kanalsanierung in der Altstadt, die Kläranlage, der Anschluss von Neudorf an die Kläranlage oder das schnelle Internet, das in greifbare Nähe gerückt ist. Ausdrücklich lobte der Bürgermeister die Arbeit der zehn Ortsfeuerwehren, die auch alle erhalten bleiben.
Erwähnenswert waren auch drei Preise: die Gastlichkeitsmedaille für Nachtwächter Hermann Schloßnagel, der „Sieger der Herzen“, sprich ein Beinahe-Sieg beim Stadtmarketingpreis („Prichsenstadt Classics“) und die Auszeichnung für die Dorfschätze.
Den Abschluss des Empfangs bildeten traditionell die Ehrungen für Sportler der Großgemeinde, wobei einmal mehr die Schützen die meisten Urkunden einheimsten. Zuvor überreichte Bäckermeister Harald Eichinger gemeinsam mit Karl-Heinz Leibl dem Bürgermeister eine Torte mit der Verzierung „650 Jahre Stadtrecht Prichsenstadt“. Und die wurde nach dem offiziellen Teil von den Bürgern genüsslich verputzt.
Ehrungen
Beim Neujahrsempfang der Stadt Prichsenstadt wurden folgende Sportler geehrt: Mannschaften: TSV Prichsenstadt, Jugendfußball, Frank Zapf, Reiner Nahler-Vogt, Klaus Loebl, 10 Jahre ehrenamtliche Trainer und Betreuer der U-19-Fußballer; Gymnastik Helene Asbeck, 25 Jahre Abteilungsleiterin, Ehrenplakette des Landkreises in Gold. DJK Stadelschwarzach, Fußball, Meisterschaft in der Kreisklasse Schweinfurt 2 und Aufstieg in die Kreisliga Schweinfurt 1 (Tabellenplatz 14 von 15 Mannschaften, 25:42 Tore, 16 Punkte, Stand: 7.
Januar 2017); Korbball, Meisterschaft in der Hallenrunde der Bezirksliga 2015/16. SC Brünnau, Fußball, A-Klasse Schweinfurt 4, Meisterschaft (Trainer Roberg Bindig und Thorsten Seufert, Betreuer Michael Dallner und Manuel Schömig). Meisterschaft stand schon fünf Tage vor Saisonende fest. Aktueller Tabellenstand: 7. Platz bei 14 Mannschaften, 20:18 Tore, 20 Punkte. Schützen: Rundenwettkämpfe 2015/16, Mannschaften: Gauliga 2, Prichsenstadt 2, 2. Platz, 23:5 Punkte, Schützen: Samarah Ott, Lena Bausewein, Michael Krauß, Sebastian Strobl, Herbert Linz.
Gauklasse A1, Prichsenstadt 3, 1. Platz, 16:4 Punkte Jürgen Ebert, Alfred Müller, Volker Bausewein, Dieter Geldhausen.
Gaumeisterschaften 2016 Mannschaften: Jugendklasse, 1. Platz, Lena Bausewein, Maximilian Ott, Michael Krauß, 1023 Ringe. Juniorenklasse A weiblich, 2. Platz, Hanna Bausewein, Julia Sinning, Samarah Ott, 1019 Ringe; Herren Altersklasse, 1. Platz, Klaus Loebl, Alfred Müller, Stefan Ott, 1077 Ringe. Einzel: Schülerklasse männlich, Julian Ott, 2. Platz, 152 Ringe. Jugendklasse weiblich, Lena Bausewein, 1. Platz, 367 Ringe. Jugendklasse männlich, Michael Krauß, 2. Platz, 346 Ringe. Juniorenklasse B weiblich, Hanna Bausewein, 1.
Platz, 373 Ringe, Samarah Ott, 2. Platz, 361 Ringe. Juniorenklasse A männlich, Sebastian Strobl, 3. Platz, 325 Ringe. Ehrungen durch den Landkreis: Herbert Linz, Ehrenurkunde für besondere Verdienste um den Sport im Landkreis.
Klaus Linz, Ehrenplakette in Gold für langjährige Tätigkeit in ehrenamtlicher Funktion im Sport. Heinrich Strobl, Ehrenplakette in Silber für langjährige Tätigkeit in ehrenamtlicher Funktion im Sport.