
Christiane Stütz ist eine junge Dame, die in ihrem Musik-Hobby aufgeht. Ist es für die meisten eine Seltenheit bei Musikgruppen, dass eine Frau am Schlagzeug sitzt, ist es für sie seit Jahren Normalität. Sie sitzt auch meist nicht hinten, sondern ganz vorne und ist somit mittendrin statt nur dabei, um besser mit dem Publikum oder dem Dirigenten zu kommunizieren. Die 22-Jährige hat nicht nur das Talent für den richtigen Beat, sondern begleitet als Pianistin auch Chöre und sorgt auf dem Akkordeon für richtige Stimmung.

Als Kleinkind drehte sie oft heimlich Eimer und Töpfe um und trommelte darauf herum, was ihrer Mutter Gertraud Stütz nicht verborgen blieb. Ihre Eltern entdeckten schon sehr bald in ihr eine gewisse musische Gabe und Gertraud Stütz schenkte der Tochter im Jahr 2002 das erste Schlagzeug.
Ihre Mutter erfüllte ihr bald den Wunsch von Unterrichtsstunden, wozu der Willanzheimer Markus Stöcker ab dem Jahr 2003 rund zwölf Jahre ins Haus kam. Über eines ihrer großen Erfolgserlebnisse durfte sie sich im Jahr 2006 freuen mit dem 2. Platz auf Kreisebene beim Wettbewerb "Jugend musiziert" in Volkach in der kleinsten Altersklasse.
Zusammen mit dem Schlagzeugensemble der Musikschule Volkach folgte 2012 der 2. Platz beim Kunstpreis des Landkreises in der Jugendklasse und 2014 ebenfalls mit dem Ensemble unter der Leitung des Schlagzeuglehrers Michael Pipial durfte sie sich zum Verbandssieg des Nordbayerischen Musikbundes im Segment Klassik gratulieren lassen. Und damit folgte dann noch die Qualifikation zum Landesentscheid des Bayerischen Blasmusikverbandes in der Kategorie Schlagzeug-Ensemble der Kammermusik mit ausgezeichnetem Erfolg.
Im Jahr 2004 hatte ihr Markus Stöcker empfohlen, ein paar Schnupperstunden Klavierunterricht zu nehmen. Chorleiterin Christine Wich weckte in ihr die Begeisterung für das Klavier und die Harmonielehre und so ist das noch heute ihre zweite große Leidenschaft neben dem Schlagzeug. Im Jahr 2011 entfachte Markus Stöcker dann noch den Hang zum Akkordeonspielen in Stütz, und ihre Mutter schenkte ihr ein Instrument. "Das Klavier und das Akkordeon sind mal eine schöne Abwechslung, während das Schlagzeug mein großes Faible ist", sagt die gelernte Elektronikerin für Betriebstechnik.

Michael Pipial gab der Markt Einersheimerin ab 2012 Unterricht und öffnete ihr musikalisch neue Türen. "Das war eine sehr beeindruckende und wertvolle, aber auch anstrengende Zeit, die mich sehr geprägt hat", sagt sie mit leuchtenden Augen.
Ihr Vater Clemens Stütz führte sie schon im Kindesalter an erste Auftritte bei den Seinsheimer Musikanten und den Markt Einersheimer Musikanten heran und der Seinsheimer Dirigent Albin Schiffmeyer brachte sie zur Bergmannskapelle Knauf. Heute gehört sie zur Stammbesetzung der Böhmischen Franken, der Kesselring-Musikanten, des Ensembles Klein & Fein, der Ochsengau-Musi und der Bergmannskapelle Knauf.
Immer wieder hilft sie dank der freundschaftlichen Verbindung zu bekannten Musikanten wie Edgar Nitsche, Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen, Jochen Münz, Johannes Wandler, Oliver Flach, Matthias Georgi und Albin Schiffmeyer in deren Ensembles aus. Seit Jahren spielt sie zusammen mit ihrem Vater, der Jahrzehnte die Markt Einersheimer Musikanten leitete und seit einer gefühlten Ewigkeit mit Bariton und Posaune eine feste Größe bei den Seinsheimer Musikanten ist.
"Ernst Mosch und seine original Egerländer Musikanten" sind mein musikalisches Fundament, aber ich konnte mich damals auch aktiv für Jazz, Rock und Funk begeistern" erzählt die junge Frau, die es zum Ausgleich zum Wandern und Skifahren gerne in die Berge zieht. "Die Vielseitigkeit macht mich aus", sagt die gerne improvisierende Schlagzeugerin über sich und verrät: "dass Noten nur Anhaltspunkte für mich sind".
Christiane Stütz frönt mit viel Temperament und Freude ihrem großen Hobby. Die Augen der Markt Einersheimerin beginnen zu leuchten, wenn sie von Begegnungen mit dem Egerländer Musikanten Markus Privat auf Workshops mit Berthold Schick oder mit Peter Schad von den Oberschwäbischen Dorfmusikanten schwärmt.
Kürzlich wurde sie auch einer großen Zuhörerschaft bekannt als sie der Bayerische Rundfunk zusammen mit Robert Bernt und Dominik Eger von den Böhmischen Franken zu CD-Präsentation und Interview ins Studio Franken eingeladen hatte. Christiane Stütz könnte sich bestens einen Status als Semiprofi-Musikerin vorstellen, "jeweils die normale Arbeit und das Musikmachen in Teilzeit – das wäre optimal", sprudelt es aus ihr heraus.
Durch ihren Freund ist sie jetzt auch auf den Heavy-Metal-Geschmack gekommen und könnte sich durchaus vorstellen, künftig auch in eine Rock- oder Funkband einzusteigen, um ihre Vielseitigkeit auszuleben.
