Die Neugestaltung der Breslauer Straße im Stadtteil Siedlung nimmt Form an. Auf dem Papier ist die Planung jetzt einen Schritt weiter: Im Verwaltungs- und Bauausschuss der Stadt Kitzingen billigte das Gremium den Bebauungsplan einstimmig.
Die Kitzinger Baugesellschaft mbH, das größte in Kitzingen tätigte Wohnungsunternehmen mit 600 eigenen und 200 verwalteten Wohnungen, möchte zwischen Breslauer Straße und Mainbernheimer Straße (Bundesstraße 8) die maroden Gebäude abreißen und durch drei Neubauten mit 60 Wohnungen ersetzen. Damit soll der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gedeckt werden.
Ärztehaus ist möglich
Das Plangebiet wird als allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Wenn im westlichen Bereich zudem ein Ärztehaus entstehen würde, müsste hier als Sondergebiet definiert werden.
Möglichkeiten offen lassen
Nachdem das Ärztehaus davon abhängt, ob sich interessierte Mediziner finden, will sich die Bau GmbH die Möglichkeit einer alternativen Nutzung als Büroräume oder Wohnungen offen halten. sagte Bauamtsleiter Oliver Graumann im Ausschuss. „Wegen der Situation in der Siedlung sollten wir langen Atem beweisen. Wenn das Gebäude erst einmal steht, findet sich der eine oder andere Interessent mehr“, gab Jens Pauluhn (Ödp) zu bedenken.
Geschlossene Bauweise
Um die Probleme mit den Belastungen durch die Bundesstraße (24 400 Fahrzeuge in 24 Stunden) in den Griff zu kriegen, wurden eine geschlossene Bauweise und passive Lärmschutzmaßnahmen festgesetzt. Die sollen eine Bebauung ermöglichen und dort gesunde Lebensverhältnisse sichern.
Orientierung am Bestand
Erschlossen werden soll das rund 2,25 Hektar große Plangebiet über die Breslauer Straße. Die 83 geplanten Stellplätze sollen den Bewohnern und den Besuchern des möglichen Ärztehauses zur Verfügung stehen. Die Bebauung soll sich am Bestand orientieren. Die Höhe der neuen Wohngebäude wird auf drei Geschosse beschränkt.
Innenhöfe sorgen für Ruhe
Die Gebäudestruktur wird von der Bundesstraße geprägt. Ziel ist es, trotz der Lärmbelastung ein attraktives Wohnquartier mit drei ruhigen Innenhöfen zu schaffen. Deshalb sind im westlichen Bereich drei nach Süden geschlossene und miteinander verbundene Höfe mit schlanken Grundrissen geplant. Die ermöglichen es, alle Wohnungen zum Sonnenlicht und zu den ruhigen Höfen hin zu orientieren. In allen Innenhöfen ist eine Fläche für Spielanlagen vorgesehen.
Grün erhalten
Die vorhandene Begrünung soll so weit wie möglich erhalten werden. Begrünt werden sollen auch die unbebauten Flächen der wohnlich genutzten Grundstücke. Zudem ist vorgesehen, entlang der Bundesstraße, an den Parkplätzen und in den Innenhöfen Bäume und als Sichtschutz zur Bundesstraße Hecken zu pflanzen.
Die nächsten Schritte
Der Bebauungsplan wird öffentlich ausgelegt. Zeitgleich werden Behörden und Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme zum Entwurf gebeten. Das Ergebnis wird wieder dem Verwaltungs- und Bauausschuss zur Abstimmung vorgelegt.
So ist es halt, wenn ein unfähiger Stadtrat keine funktionierende Ortsumgehung hinkriegt. (von denen wohnt auch keiner an der B8) ❗️❗️