Bewässerung ist eines der Zukunftsthemen in Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft. In mehreren Regionen Bayerns herrscht in den Sommermonaten bei länger andauernden Trockenperioden Wassermangel, heißt es in einem Schreiben der Landtagsabgeordneten Barbara Becker an die Presse. Gerade Sonderkulturen wie Wein oder Hopfen seien betroffen, aber nicht nur diese.
Die Abgeordnete für den Stimmkreis Kitzingen Becker (CSU) befasst sich seit ihrer Wahl in den Bayerischen Landtag mit der Thematik und hat die Vertreter des Fränkischen Weinbauverbands und der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) kürzlich zu einem Gespräch eingeladen, schreibt sie in der Pressemitteilung.
Neben dem Präsidenten des Fränkischen Weinbauverbands, Artur Steinmann, und Geschäftsführer Hermann Schmitt, nahm auch der Präsident der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG), Herrmann Kolesch, teil sowie der Leiter des Instituts für Erwerbs- und Freizeitgartenbau in der LWG, Gerd Sander, und sein Mitarbeiter Stefan Kirchner.
In dem Gespräch wurde laut Mitteilung klar: Eine flächendeckende Bewässerung wird nicht angestrebt. Vor allem Junganlagen und die landschaftsprägenden Steillagen sollen gezielt und zeitlich befristet mittels Tröpfchenbewässerung Wasser bekommen.
Umsetzung der Zusagen einfordern
Im Vordergrund steht das Sammeln von Oberflächenwasser in den Weinbergen, wie dies bereits in Volkach beim Projekt Vinaqua geschieht. Reicht dies nicht aus, sollen in den Wintermonaten die Wasservorräte des Mains herangezogen werden. Die Idee: Die Anlage von Speicherseen, in denen das Wasser in den Wintermonaten hineingepumpt, gespeichert und in den Trockenperioden genutzt werden kann.
Zwei Pilotprojekte sind seit 2017 in Planung, in Iphofen und in der mittelfränkischen Hopfenstadt Spalt (Landkreis Roth). Dazu sollen aus dem Bayerischen Landwirtschafts- und Umweltministerium jeweils 20 Millionen bereitgestellt werden.
Doch während der Förderbetrag aus dem Landwirtschaftsministerium für die Infrastruktur und Bereitstellung des Wassers vom Speicher bis zum Weinberg/Feld bereitsteht, gibt es seitens des Umweltministerium scheinbar Probleme, so Becker.
Mit dessen Anteil soll die Bereitstellung des Wassers von der Quelle bis zum Speicher abgedeckt werden. Becker kritisiert, dass die Finanzmittel jetzt nur für Planung und Genehmigungsverfahren eingesetzt werden sollen, laut einem Schreiben des Umweltministers. Die Experten und Becker plädieren stattdessen für den Bau der Infrastruktur, um die Pilotprojekte auf den Weg zu bringen. In einem Brief will sich die Abgeordnete an Umweltminister Thorsten Glauber wenden und die Umsetzung der Zusagen einfordern.