Im Schwarzacher Rathaus gehen derzeit beinahe wöchentlich Anfragen zur Errichtung von Freiflächen-Fotovoltaikanlagen ein. Im Gemeinderat schlug Bürgermeister Volker Schmitt nun vor, dass die Kommune ein Kataster erstellt, in dem die möglichen Flächen für solche Zwecke bereits festgelegt sind. Dann könne die Gemeinde bei Anfragen der Firmen Grundstücke nennen, damit diese in der Folge auf die Grundbesitzer zugehen können. Gleichzeitig kann die Verwaltung eingehende Anfragen für andere Stellen sofort ablehnen.
Auf Gemeindegrund bestehen derzeit rund 15,5 Hektar an Photovoltaikanlagen auf freier Flur. Verwaltungsleiter Norbert Filbig erläuterte, dass in Schwarzach nicht allzu viele Flächen in Frage kämen, weil etwa die ganzen Schutzgebiete ausgenommen seien. Ein Großteil der für Photovoltaik möglichen Flächen befinde sich in der Gemarkung von Gerlachshausen, weil es als einziger Ortsteil nach dem aktuellen Energieatlas als benachteiligtes Gebiet kartiert sei und somit nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert werde.
Bodenqualität aus landwirtschaftlicher Sicht zu gut
Die Verwaltung zeigte auf der Flurkarte neun Flächen, die aus ihrer Sicht in Frage kämen und bat die Gemeinderäte dazu um ihre Meinung. Einige Grundstücke wurden ausgeschlossen, wie etwa weite Teile der Flur im Ortsteil Düllstadt. Dort sei die Qualität der Böden aus landwirtschaftlicher Sicht häufig zu gut, hieß es weiter. Auch der Bereich zwischen Gerlachshausen und Dimbach wurde als ungeeignet angesehen. Das Gelände sei zu sehr sichtbar. Außerdem solle man gerade in Gerlachshausen nicht die gesamte Flur zubauen, meinte Gemeinderätin Annette Hillenbrand. Insgesamt merkte Bürgermeister Schmitt an, dass Schwarzach seine Pflicht schon jetzt erfüllt habe. Die Gemeinde erzeuge aktuell mehr Strom, als sie benötige.
Mit elf zu fünf Stimmen dafür gestimmt
Aktuell lag dem Gemeinderat der Antrag zum Bau einer Freiflächenanlage für Photovoltaik in der Gemarkung Hörblach vor. Auf einem 5,7 Hektar großen Grundstück möchte der Investor MHB aus Merkendorf auf einer Fläche von 3,43 Hektar Module aufstellen. Das Areal liege in der Nähe einer bereits bestehenden, hieß es. Während Gemeinderat Peter Kuhn Bedenken vortrug, hatte sein Ratskollege Stefan Schielke eine klare Meinung. Aufgrund der Voraussetzungen müsse man das genehmigen. Man dürfe nicht generell dürfe alles abblocken, wenn man die Energiewende schaffen wolle, so seine Ansicht. Die Räte votierten mit elf zu fünf Stimmen für den Antrag.