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Biebelried
Pflegeeinrichtungen und dreigeschossige Wohnbauten am Ortsrand von Biebelried: Bürger nach Gemeinderatssitzung in "Schockzustand" über geplantes Investorenprojekt
Pflegeeinrichtungen und dreigeschossige Wohnbauten sind derzeit die Wunschvorstellungen eines Investors, der allerdings schon das entsprechende Grundstück am Ortsrand von Biebelried gekauft hat. Schon bei der öffentlichen Information wurde über das Projekt eifrig diskutiert.
Foto: Gerhard Krämer | Pflegeeinrichtungen und dreigeschossige Wohnbauten sind derzeit die Wunschvorstellungen eines Investors, der allerdings schon das entsprechende Grundstück am Ortsrand von Biebelried gekauft hat.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 01.10.2022 02:44 Uhr

Seinen "Schockzustand" in Worte kleiden wollte ein Bürger am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung. Gemeint ist das Investorenprojekt am Ortsrand von Biebelried mit Pflegeeinrichtungen und vielen Wohnungen. Dies war kürzlich in einem Zelt am geplanten Ort den Bürgerinnen und Bürgern präsentiert worden.

"Das ändert das Ortsbild gewaltig", meinte der Bürger. 200 bis 300 Leute kämen auf einen Schlag nach Biebelried, vermutet er. Warum habe die Gemeinde nicht das Grundstück gekauft, wollte er wissen. Bürgermeister Roland Hoh entgegnete, dass, wie auch geäußert, niemandem etwas "zugeschustert" worden sei. Die Gemeinde habe auch Interesse an dem Grundstück gehabt. Doch wenn ein Interessent mehr biete und der Eigentümer es dem Meistbietenden verkauft, habe die Gemeinde keine Möglichkeiten mehr. Seine Stellvertreterin Gabriele Brejschka bestätigte dies. "Wir sind beim Kauf an einen vom Gemeinderat festgelegten Preis gebunden." Sie oder der Bürgermeister könnten an den Eigentümer appellieren, dass er es nicht verkaufen solle. Doch die Entscheidung liege bei diesem.

Auf dem Grundstück fand in einem Zelt eine Informationsveranstaltung statt. Ein Bürger hatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung befürchtet, dass der Bau schon beginnt. Dem sei noch lange nicht so, hieß es in der Ratssitzung.
Foto: Gerhard Krämer | Auf dem Grundstück fand in einem Zelt eine Informationsveranstaltung statt. Ein Bürger hatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung befürchtet, dass der Bau schon beginnt.

Weil auch der Vorwurf gekommen war, die Bürger erführen von dem Projekt erst, wenn die Bagger rollten, stellte der Bürgermeister klar, dass der Bagger lediglich die Fläche, auf der das Zelt für die Informationsveranstaltung gestanden hatte, eingeebnet hatte. Genehmigt sei gar nichts. Falls das Projekt die Hürden genommen hat, wie die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, rechnet Hoh mit einer Bauzeit von bis zu sechs Jahren. Der Pflegebereich soll dabei zuerst entstehen.

Projekt wurde auch im Ratsgremium bereits kontrovers diskutiert

Auch Gunnar Krauß bekräftigte, dass es lediglich um die Vorstellung des Projekts gegangen sei – "mehr nicht". Das erklärte auch Andrea Czech dem Bürger. Der Gemeinderat habe die Chance zur öffentlichen Information genutzt, ohne dass eine öffentliche Beteiligung schon erforderlich gewesen wäre. Das habe man gemacht, um ein Stimmungsbild zu erhalten. "Es gibt keinen beschlossenen Plan." Frank Hoh ergänzte, dass das Projekt auch im Ratsgremium bereits kontrovers diskutiert worden sei.

Einen Plan dafür hat die Gemeinde schon für ein Projekt für das Regionalbudget 2023. Wenn nämlich das Gebäude in der Kellerbergstraße 2 angerissen ist, soll dort eine kleine Grünfläche mit Aufenthaltscharakter entstehen. Die Planung soll so angepasst werden, dass 20.000 Euro nicht überschritten werden. Deswegen werden dort auch keine Stellplätze entstehen, auch würde eine Bank reichen, hieß es im Rat. Weitere Projekte wird man sich noch überlegen.

Spenden für Vereinsjubiläen

Zudem traf der Rat eine Entscheidung zu Spenden für Vereinsjubiläen. Es wird immer bei Einzelfallentscheidungen bleiben. Der Gemeinderat wird darüber informiert. Letzteres hatte sich Andrea Czech gewünscht. Bürgermeister Hoh scherzte, dass sie keine Angst haben müsse, über mehr als 7500 Euro dürfe er nicht entscheiden.

Eine Entscheidung traf der Gemeinderat zum Klimaschutzkonzept. Da beteiligt sich die Gemeinde bei einer Erstellung zusammen mit der Stadt Dettelbach und den anderen ILE-Gemeinden.

 
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  • A. K.
    Dass Sie Biebelried in Ihrer Aussage so abwerten, zeigt Ihre Wertschätzung für den Ort. Viele sind halt auch ganz glücklich in ihrem "Bauernkaff". Die meisten brauchen denke ich kein 50Mio Euro Projekt vor die Nase, an dem nur ein Einzelner verdient. Um Wohnraum zu bauen, braucht es keinen Investor der bald wieder weiterzieht. Die Biebelrieder müssen dann mit dem Komplex leben, der weder von den Dimensionen, noch vom Ortsbild nach Biebelried passt. Obendrein muss die Gemeinde noch für die nötige Infrastruktur (z.B. Kläranlage) sorgen.
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  • H. D.
    Die Meinung eines einzelnen Bürgers veranlasst zu dieser Schlagzeile. Das finde ich schon sehr merkwürdig.
    Tatsache ist, die Menschen werden immer älter und die Zeiten daß die Kinder die alten Eltern zu Hause pflegen neigen sich dem Ende zu. Viele in Biebelried finden das Projekt gut. Außerdem verändert sich jeder Ort und auch Biebelried, verkehrstechnisch sehr gut gelegen, lehnte in der Vergangenheit schon zu viele Vorhaben ab, kann in Zukunft nicht das kleine „Bauernkaff“ bleiben.
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