Vergangenen Mittwoch konstituierte sich der neue Sulzfelder Gemeinderat, dabei fehlte aber Wolfgang Patzwahl, der bei der Gemeinderatswahl auf Platz vier des Wahlergebnisses der Liste Wählergemeinschaft Pro Sulzfeld (WPS) gekommen war. Das Fehlen Patzwahls erklärte sich so: Er hatte sein Mandat nicht angenommen. Für ihn nahm Johannes Luckert als erster Nachrücker wieder am Ratstisch Platz.
Wolfgang Patzwahl war als Listenführer und Bürgermeisterkandidat der WPS in die Kommunalwahl gegangen und war am 15. März um das Amt des Gemeindeoberhauptes mit 36 Prozent der gültigen Wählerstimmen klar unterlegen. "Mit Herrn Dusel gab es einen klaren Wahlsieger", kommentierte Wolfgang Patzwahl in einer im Gemeinde-Amtsblatt veröffentlichen Stellungnahme den Sieg von Matthias Dusel von der Sulzfelder Kommunalen Liste (SKL), der mit 64 Prozent triumphiert hatte und die Nachfolge von Gerhard Schenkel antrat.
Doppelte Niederlage
"Ich gratuliere Herrn Dusel und den SKL-Kandidaten", schrieb Patzwahl und erklärte, "dass das Wahlergebnis für die WPS und mich persönlich in vielerlei Hinsicht mehr als schlecht ausgefallen ist". Die WPS mit ihren Frontmännern Ulrich Luckert und Jürgen Johanni verlor nicht nur das Rennen um den Bürgermeister-Posten, sondern auch einen Ratssitz an die SKL.
Waren für beide Gruppierungen im alten Ratsgremium noch jeweils sechs Personen am Ratstisch gesessen, sind es jetzt noch fünf WPS-Ratsmitglieder und dafür sieben SKL-Leute plus Bürgermeister Matthias Dusel. Patzwahl habe laut seiner Schilderung mit viel Aufwand einen sach- und themen-bezogenen Wahlkampf geführt, was mit einem mehr als schlechten Wahlergebnis für ihn honoriert worden sei.
Verunglimpfung
Nach langer und detaillierter Analyse des Wahlergebnisses sei er als hauptverantwortliche Person im WPS-Wahlkampf schlussendlich zur Erkenntnis gekommen, "dass ich das Gemeinderats-Mandat nicht annehmen kann und werde". Offenbar hatte es im Wahlkampf persönliche Anfeindungen gegeben, die Wolfgang Patzwahl zum Rückzug trieben. "Das geht einfach nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Familie und ich durch üble Nachrede aus dem Kreise der SKL-Anhänger und Protagonisten verunglimpft worden sind", begründete er seinen Gemeinderats-Verzicht.
Er bat um Verständnis für seine Entscheidung, akzeptierte die schmerzliche Niederlage und wollte sich auf Nachfrage dieser Redaktion nicht weiter dazu äußern. "Die Sache ist für mich gegessen", so seine Reaktion. "Wir wollten ihn erst umstimmen, müssen aber seine Entscheidung respektieren", erklärte Jürgen Johanni. Jetzt gelte es, sich der Gemeinderatsarbeit zu widmen, wofür Wolfgang Patzwahl dem neuen Gremium "trotz alledem eine gute Arbeitsatmosphäre für eine erfolgreiche Arbeit zum Wohl der Gemeinde".