Am Pfingstsonntag feiert das Dekanat Markt Einersheim ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre Partnerschaft mit Marawaka in Papua-Neuguinea und dazu 50 Jahre Missionskreis. Dass eine solche Kirchenpartnerschaft so lange besteht, ist für Missionspfarrer Joachim Roth nicht selbstverständlich.
"Wir wollen mit den Brüdern und Schwestern in Papua-Neuguinea den Glauben an Jesus Christus stärken. Wir wollen unsere Sorgen, Nöte und die Freuden teilen und uns gegenseitig beistehen. Wir wollen die Evangelische Kirche weltweit erleben." So lauten die Ziele der Partnerschaft zwischen dem Dekanat Markt Einersheim und Marawaka, die seit 1972 besteht. Diese Ziele verfolgt der Missionskreis in enger Zusammenarbeit mit dem Centrum MissionEineWelt (früher Missionswerk) in Neuendettelsau.
In Finschhafen war 1886 der Neuendettelsauer Johann Flierl als erster bayerischer Missionar in Papua-Neuguinea gelandet. Mit 50 Jahren zählt Markt Einersheim zu den älteren Partnerschaften. Die Partnerschaften der Dekanate Castell mit Logaweng und Kitzingen mit dem Lutheran Church College Banz sind gut 20 Jahre jünger.
Fußläufig heißt Tagesmarsch
1974 berichtete Missionar Rainer Rauschning bei seinem Heimaturlaub vom Partnerdekanat im Hochland von Papua-Neuguinea. Das kleine Dekanat, dort Circuit genannt, besteht aus fünf Außenorten (Parish), die wiederum sechs bis acht kleine Gemeinden haben. "Sie sind fußläufig zu erreichen", erzählt Pfarrer Roth. Fußläufig bedeute in diesem Fall: einen Tagesmarsch.
1996 machte sich erstmals eine Gruppe aus unserem Dekanat nach Marawaka auf, drei Jahre später empfing das Dekanat Markt Einersheim Gäste aus Papua-Neuguinea. 2006 führte eine erste Jugendbegegnungsreise nach Marawaka, 2015 fand die zweite statt. Im Juli nächsten Jahres soll wieder eine Begegnung in Marawaka stattfinden. Mitreisende sind laut Pfarrer Roth willkommen. "Es geht um menschliche Begegnung", weiß Roth um die Bedeutung solcher Reisen. Man müsse sich persönlich kennen, dann laufe eine solche Partnerschaft. Jüngst hatte Kinim Siloi, Referent für die Kirchenpartnerschaften der Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea in einem Interview beklagt, dass einige Partnerschaften inaktiv seien oder ruhten.
Kinder müssen arbeiten
Diakonin Eva Lehner-Gundelach schreibt in ihrem Reisebericht von 2015, dass die Gruppe eine sehr eindrückliche Zeit dort verlebt hat. Leider sei immer noch jeder dritte Analphabet. Die Kinder würden sehr bald mit ihrer vollen Arbeitskraft in der Landwirtschaft beim Kaffeeanbau gebraucht. In Marawaka gibt es eine Schule und in dem Außenort Kumuru auch. Die Evangelische Gemeinde in Wandakia hat auch eine Schule gebaut.
Weitere Informationen gibt es beim Missionsfest am Sonntag, 5. Juni, das mit dem das Jubiläum ab 14 Uhr im neuen Dekanatszentrum gefeiert wird. Beginn ist mit einer Andacht in der Kirche. Im Anschluss wird der "fliegende Missionar" Volkher Jacobsen über seine Arbeit informieren.