
Auf offene Ohren stieß Christian Söder im Mainbernheimer Stadtrat bei seinen Ausführungen zum Grauen Langohr, einer bedrohten Fledermausart. Er stellte das neue Artenhilfsprojekt vor, an dem auch Mainbernheim mitwirken kann und auch will. Aber nicht nur mit Plätzen für die possierlichen Insektenfresser beschäftigte sich der Stadtrat, sondern auch mit Räumen für die Autos von Anliegern und Gästen der Stadt.
Auf Grund der mit Sendern versehenen Exemplare der Grauen Langohren wisse mann, dass 2018 auch Mainbernheim zu den Ausflugszielen der nachtaktiven Tiere gehört. Etwa zehn Tiere umfasst laut Christian Söder, der im Landkreis für Fledermäuse zuständig ist, eine Kolonie der Grauen Langohren, weswegen sie auch nicht gleich auffielen. Die Tiere jagten sehr ortsnah, suchten Nahrung in Gärten, Parks oder auch auf Friedhöfen. "Erst wenn es in Ortsnähe nichts gibt, fliegen sie weiter", sagte Söder.
Aber nicht nur Kommunen könnten etwas für die Fledermäuse tun, von denen 18 Arten im Landkreis nachgewiesen sind, vor allem Privatleute sind laut Söder bei diesem Artenhilfsprojekt um Mithilfe gebeten. Alles freiwillig natürlich. Söder denkt zum Beispiel daran, interessierten Gartenbesitzern kostenlos, weil gefördert, ein Staudenpaket zur Verfügung zu stellen. Auch Winter- und Sommerquartiere könnten geschaffen werden.
Bürgermeister Peter Kraus betonte, dass man in Mainbernheim dem Artenschutz sehr zugetan sei. Bei Stadtrat Robert Finster stieß vor allem das Lichtkonzept auf Interesse, ist er sich sicher, dass helleres Licht Fledermäuse vertreibe.
Die Auftaktveranstaltung zur Aktion "Rettet das Graue Langohr" wird laut Söder am 3. Juli sein. Die Stadt Mainbernheim signalisierte schon einmal Beteiligungsbereitschaft.
Um Beteiligung geht es auch beim Stadtboden- und Parkkonzept, nämlich um die Mitwirkung der Bürger. Deshalb soll die bereits in der Bürgerversammlung angekündigte Veranstaltung zu diesem Thema am Donnerstag, 18. Juli, stattfinden. Da will die Stadt dann mit den Versammlungsteilnehmern die möglichen Regelungen erörtern.
Gedacht ist zum Beispiel an die Einführung eines Anwohner-Parkens auch tagsüber, an den Ausbau der Quartiergaragen oder an den Bau von Parkplätzen im Altstadtbereich und am Rand. Der Tenor im Rat war, jetzt zu handeln, da lange genug geredet worden sei. Deutlich wurde auch, dass die Anlieger, die in ihren Höfen genügend Platz für ihre Fahrzeuge hätten, diesen Raum auch nutzen sollen. Für die Haushalte, die keinen Platz haben, soll laut Bürgermeister Peter Kraus ein Anliegerausweis ausgestellt werden. Eines nahm Stadtrat Robert Finster schon vorweg: "Es wird keine 100-prozentige Lösung für alle geben."
Des Weiteren beschäftigte sich der Stadtrat mit dem Baugebiet Langwasen. Nachdem die Grundstückskaufverträge für das Baugebiet Langwasen aufgrund der Planvermessung abgeschlossen wurden, ist laut Bürgermeister Kraus mit den Käufern vereinbart worden, dass für den Fall, dass sich infolge der endgültigen Vermessung vor Ort eine Mehr- oder Minderfläche ergibt, diese unter Zugrundelegung des Grundstückspreises zuzüglich der Vermessungskostenpauschale ausgeglichen und abgerechnet wird. Diese sogenannte "vereinfachte Umlegung" erfolge ohne weitere notarielle Verbriefung. Die Arbeiten übernimmt die Außenstelle Kitzingen des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.
Aufgrund der Vielzahl von Anmeldungen im Kindergarten stimmte der Stadtrat zu, dass der Kindergarten den Musikraum in der Mehrzweckhalle nutzen kann. Der Musikunterricht kann in einem Klassenzimmer erteilt werden, das wegen der einzügig geführten vierten Klasse im kommenden Schuljahr nicht benötigt wird.