Es war die etwas andere Bürgerversammlung, die Oberbürgermeister Stefan Güntner im Kitzinger Stadtteil Repperndorf hielt. In der Begrüßung von zunächst rund 30 Teilnehmern bezeichnete er es als Tradition, die Versammlung mit einem Rundgang zu beginnen, ohne festgelegte Route und ganz an den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Eine feste Tagesordnung hatte Güntner nicht im Gepäck.
Einige Themen waren rasch abgehandelt, bei anderen versprach er baldige Klärung. So findet der Wunsch, an der Radbrücke Radwegweiser anzubringen, seine Unterstützung. Zum geplanten Waschplatz konnte er berichten, dass das Vorhaben nach 23.000 Euro Planungskosten (2023) mit 120.000 Euro für den Haushalt angemeldet wurde und 2024 umgesetzt werden soll.
Termin mit dem Bauamt
Eine eher zähe Debatte entspann sich beim Vorhaben eines Bürgers in der Alten Reichsstraße, der zur Entspannung der Parksituation einen Teil seines Vorgartens zurückbauen und stattdessen zwei Stellplätze auf eigenem Grund einrichten will. "Es geht nicht ohne Bauplan", merkte Jens Pauluhn vom Bauamt an. Das mochte niemand so recht einsehen, denn es handele sich ja nicht um ein Bauvorhaben, sondern eine Umgestaltung. Güntner schlug daher einen Termin mit dem Bauamt im Rathaus vor, um einen Weg zur Lösung zu finden.
In einer weiteren Ortseinsicht ging es in der Geisgasse um ein völlig von Efeu überwuchertes Gebäude, das eher Hexenhauscharakter besitzt, soweit bekannt, mit neuem Eigentümer. Die Entwicklung des Bauzustandes und das Efeuwachstum sollen beobachtet werden.
Änderungen versprach Güntner am Kriegerdenkmal, das früher von privater Hand gepflegt wurde. Diese Hilfe gibt es nicht mehr, zwei Grünstauden bedürfen des Pflegeschnittes. Außerdem besteht der Wunsch, dass möglichst dauernd etwas blüht. Das werden sich Bauhof und Stadtgärtnerei ansehen.
Schon im Vorjahr wurde die Einmündung der Straße "Am Seelein" am Kindergarten und das dortige Parkverhalten kritisiert. Die zugesagte Zickzacklinie wird kommen, möglicherweise weiter zurück reichend als zunächst vorgesehen, versprach das Stadtoberhaupt, auch, um das Zuparken eines Hydranten zu verhindern.
Im Feuerwehrhaus war die Teilnehmerzahl auf mehr als 40 angewachsen. Hier stellte der OB Pauluhn offiziell als neuen Tiefbauamtsleiter und Chef von Bauhof und Stadtgärtnerei vor.
Auf Anregung von Bürgern wird das Aufstellen eines am besten ehrenamtlich betreuten Grüngutcontainers geprüft, versprach Pauluhn. Eine Lösung, die sich OB Güntner auch für andere Stadtteile vorstellen kann. Das Aufstellen solle aber nicht groß verbreitet werden, um Mülltourismnus zu vermeiden.
Fahrradparcours auf dem Bolzplatz
Friedrich Haag regte die Einrichtung eines Regenrückhaltebeckens an, das auch dem Hochwasserschutz diene, das aber schon einmal an einem Wasserschutzgebiet gescheitert war. Dieses gibt es jedoch nicht mehr.
Martin Schleyer kann sich auf dem Bolzplatz einen Fahrradparcours vorstellen. Das fand der OB grundsätzlich "cool" und würde eine einfache Lösung begrüßen, für einfache Lösungen habe er aber alle Illusion verloren. Jedoch sollen Bänke auf dem Bolzplatz aufgestellt werden.
Die Frage nach Bauplätzen beantwortete Bürgermeisterin Astrid Glos, es könne in Richtung Kitzingen entwickelt werden, sobald die Flächen der Stadt gehören.
Am Friedhof hat sich etwas getan, berichtete Kurt Müller und regte einen eigenen Parkplatz für Friedhofsbesucher sowie Sitzbänke an.