
Ein Bummel durch Volkach wird bald ein wenig teurer, wenn man sein Auto dort parkt. Denn der Stadtrat hat beschlossen, dass die Parkgebühren in der Stadt erhöht werden. 30 Minuten Parken kostet dann 50 Cent (vorher 40 Cent), 60 Minuten 1 Euro (vorher 80 Cent), 90 Minuten 1,50 Euro (vorher 1,20 Euro) und 120 Minuten 2 Euro (vorher 1,60 Euro). Die neuen Gebühren werden voraussichtlich ab September dieses Jahres erhoben, wenn alle Parkscheinautomaten umgerüstet worden sind.
Einige Stadträte hatten sogar eine noch gravierendere Erhöhung gefordert, nämlich auf 60 Cent, 1,20 Euro, 1,80 Euro und 2,40 Euro. Dieser Vorschlag wurde jedoch mit 9:8 Stimmen knapp abgelehnt. Andrea Rauch (Bündnis 90/Die Grünen) begründete ihren Vorschlag damit, dass es in Volkach ohnehin wenige gebührenpflichtige Parkplätze gebe und die Parkkosten dann, im Vergleich zu anderen Städten, immer noch in Ordnung wären. Der Gegenvorschlag, der letztlich mit 14:3 Stimmen beschlossen wurde, kam von Klaus Leckel (CSU) und Barbara Nikola-Bier (SPD).
15 Minuten kostenlos parken
Bürgermeister Heiko Bäuerlein rechtfertigte die Erhöhung der Parkgebühren zum einen damit, dass diese zuletzt im Jahr 2011 angepasst wurden. Zum anderen würden seit 2022 alle Parkscheinautomaten durch neue ersetzt, da für die bisherigen keine Ersatzteile mehr lieferbar seien. Diese Umrüstung kostete die Stadt etwa 70.000 Euro und werde voraussichtlich im September abgeschlossen sein.
Die Zeiten, in denen das Parken in Volkach etwas kostet, bleiben unverändert: montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr. Und auch die Parksanduhr für 15 Minuten freies Parken behält ihre Gültigkeit.
Doch nicht nur das Parken wird in Volkach teurer, sondern eventuell auch die Kindergartengebühren. Weil das Defizit bei den städtischen Kindergärten Volkach, Obervolkach, Gaibach und Krippenhaus noch einmal gestiegen ist – von 1,27 Millionen Euro 2023 auf 1,38 Millionen Euro 2024 –, schlug der Bürgermeister eine moderate Erhöhung im Herbst vor. Das Defizit sei unter anderem auf die höheren Kosten für Personal und Gebäude zurückzuführen.
Kindergartenreferent ist anderer Meinung als seine FWG-Kollegin
Seiner Meinung nach ist eine regelmäßige kleine Erhöhung der Gebühren sinnvoller als eine große Erhöhung alle paar Jahre, so wie es zuletzt der Fall war. Auch Anja Hirt (FWG) hält eine Erhöhung für notwendig, wenngleich sie anfügte, dass ihr Parteikollege und Kindergartenreferent Cengiz Zarbo, der bei der Sitzung nicht anwesend war, sich gegen eine Erhöhung ausgesprochen hatte.
Julian Eibicht (SPD) wies auf die Problematik hin, dass die Gebühren zwar erhöht werden müssten, jedoch viele Familien schon mit dem ab 2026 gekürzten Familiengeld zu kämpfen hätten. Zur Erläuterung: Bisher konnten Eltern in zwei Jahren bis zu 6000 Euro Familiengeld für das erste und zweite Kind erhalten. Hinzu kamen bis zu 2400 Euro Krippengeld, das abhängig vom Einkommen ausgezahlt wurde. Ab nächstem Jahr werden diese beiden Gelder in Bayern zu einer einmaligen Zahlung in Höhe von 3000 Euro zusammengefasst. Der Rest der Summe soll in den Ausbau von Kindergärten und Krippen fließen. "Allerdings fehlt dieses Geld dann vielen Familien", meinte Eibicht und schlug deshalb vor, die Gebühren zunächst nur für Kinder über drei Jahre zu erhöhen.

Bäuerlein hingegen sprach von moderaten Beiträgen in Volkach, vor allem im Vergleich zu den Ballungsräumen. "Früher hieß es, 40 Prozent der Kindergartengebühren zahlt der Staat, 40 Prozent die Kommunen und 20 Prozent die Eltern. Aktuell liegen die Elternbeiträge allerdings nur bei acht bis zehn Prozent, weil die Kommunen einen großen Anteil stemmen."
Volkacher Eltern dürfen also gespannt sein, ob sie ab Herbst mehr für den Kindergarten- und Krippenplatz ihrer Kinder zahlen müssen.