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Kitzingen
Park-App Kitzingen: Wie läuft's mit den bargeldlosen Parkscheinen?
Ende 2019 hat in Kitzingen das bargeldlose Bezahlen von Parkgebühren begonnen. Das ist bequem, kostet allerdings einen Service-Aufschlag. Anbieter und Stadt ziehen Bilanz.
So schaut sie aus, die Nutzeroberfläche der Parking-App von BayByPhone. Mit dieser können Autofahrer in Kitzingen seit Dezember 2019 Parkgebühren bargeldlos bezahlen.
Foto: Michael Mößlein | So schaut sie aus, die Nutzeroberfläche der Parking-App von BayByPhone. Mit dieser können Autofahrer in Kitzingen seit Dezember 2019 Parkgebühren bargeldlos bezahlen.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Seit fast einem Jahr besteht in Kitzingen die Möglichkeit, Parkgebühren bargeldlos zu bezahlen – ganz bequem über eine App auf dem Smartphone oder per SMS. Seit dem Start von PayByPhone, wie die dahinter steckende Technologie heißt, im Dezember 2019 ist das Angebot gut angelaufen, berichtet Jörg Engelbrecht vom Ordnungsamt der Stadt. Philipp Neuner, Vertriebsmitarbeiter des Dienstleisters Sunhill aus Erlangen, der die App betreibt und alle Bezahlvorgänge darüber abwickelt, spricht gar von einem "Raketenstart" in Kitzingen im Vergleich zu anderen Städten, in denen diese Parking-App ebenfalls zum Einsatz kommt.

Das System funktioniert simpel und der Ablauf ist auf Aufklebern auf den Parkscheinautomaten schnell nachzulesen: Wer die Parking-App nutzen möchte, lädt sich diese auf einem App-Store herunter. Einmal auf dem Smartphone installiert, arbeitet die App dann quasi selbsterklärend, lotst einen sogar zu freien Parkplätzen, wenn man dies möchte. Über die App können Autofahrer Parkgebühren bis zur maximalen Parkdauer von zwei Stunden begleichen, berichtet Claudia Biebl, Pressesprecherin der Stadt Kitzingen, die die App selbst nutzt. Sie funktioniert für alle kostenpflichtigen Parkplätzen im Stadtgebiet. Wer kein Handy mit Internetzugang hat, oder sich nicht über die App registrieren möchte, kann seine Parkgebühren per SMS bezahlen; die Gebühr wird dann über die Handyrechnung eingezogen.

Deutlicher Anstieg der Zahl der Transaktionen

Im Januar dieses Jahres wurden 3,2 Prozent der Parkscheine virtuell per App gelöst, schildert Engelbrecht. Im August waren es bereits 8,3 Prozent, oder in Zahlen ausgedrückt 3100 von rund 37 000 Transaktionen. Von Mai bis September wurden in Kitzingen durchschnittlich 7,5 Prozent der Parkgebühren bargeldlos beglichen, hat Engelbrecht ausgerechnet.

Vertriebsmitarbeiter Neuner vom Anbieter Sunhill  spricht von einer Versiebenfachung der Nutzerzahlen seit dem Start der Parking-App in Kitzingen. Sunhill bietet den Service seiner App mittlerweile in über 280 Städten in Deutschland an, in allen kann mit derselben App bezahlt werden. In der näheren Umgebung von Kitzingen ist dies beispielsweise in Würzburg, Wertheim, Bamberg oder Bad Kissingen der Fall.

Kitzingen ist, was die Entwicklung der Nutzerzahlen angeht, "eine der besseren Städte", sagt Neuner. Zum Vergleich nennt er etwa die Kurstadt Bad Kissingen, wo die BayByPhone schon seit gut sieben Jahren läuft. Dort liegt die Zahl der Transaktionen in etwa auf gleicher Höhe wie in Kitzingen. Doch ist dort der Anteil der Zahlvorgänge per SMS deutlich höher: In Bad Kissingen macht dies ungefähr die Hälfte der Transaktionen aus. In Kitzingen waren es im September laut Neuner 113 SMS-Zahlungen – von 3510 bargeldlosen Transaktionen insgesamt.

Nutzung der App ist nicht nur bequem

Das Zahlen per SMS fällt etwas teurer aus als das per App. Wer per App zahlt, zahlt neben der eigentlichen Parkgebühr einen zehnprozentigen Zuschlag, der als Serviceentgelt beim Anbieter bleibt. In Kitzingen hatte der Stadtrat entschieden, diesen Zuschlag an den Endkunden weiterzureichen, was nach Aussage von Neuner jedoch allgemein akzeptiert wird. Es gibt jedoch andere Kommunen, die diese Kosten übernehmen. Wer mit der App bezahlt, braucht nicht nur kein passendes Kleingeld für den Parkscheinautomaten aus dem Portmonee kramen, er hat auch den Vorteil, dass er die Parkdauer von unterwegs aus per App verlängern kann, bis hin zur maximalen Parkdauer von zwei Stunden. Auf herkömmlichen Weg müsste man in einem solchen Fall zurück zum Parkscheinautomaten laufen und dort ein weiteres Ticket holen.

Eine konkrete Resonanz, wie die App beim Kunden ankommt, sei ihr bislang nicht zu Ohren gekommen, berichtet Pressesprecherin Biebl. Sie wertet "die Ruhe als gutes Zeichen". Neuner von Sunhill bezeichnet die Zusammenarbeit mit der Stadt als super.

Bleibt eine Frage zum Schluss: Wie erkennt ein Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung denn überhaupt, ob ein Fahrzeug, das ohne Parkschein hinter der Windschutzscheibe auf einem Parkplatz steht, dennoch die Parkgebühren per App bezahlt hat? Die Antwort ist einfach. Sobald jemand einen virtuellen Parkschein löst, wird diese Info in einer Datenbank hinterlegt. Auf diese kann eine Politesse per Smartphone zugreifen. Sie muss dort zum Abgleich nur das Kennzeichen des Fahrzeugs eingeben – und schon weiß sie, ob sie einen Parksünder vor sich hat.

 
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