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GROSSLANGHEIM
Panik Party: Nur ein Pfefferspray muss draußen bleiben
Jugendschutzkontrolle: Bei der Panik-Party zeigten die strikten Einlasskontrollen durch den Sicherheitsdienst offensichtlich Wirkung. Die Polizei war nach ihren Kontrollen jedenfalls zufrieden.
Foto: Ralf Weiskopf | Jugendschutzkontrolle: Bei der Panik-Party zeigten die strikten Einlasskontrollen durch den Sicherheitsdienst offensichtlich Wirkung. Die Polizei war nach ihren Kontrollen jedenfalls zufrieden.
Von unserem Mitarbeiter Ralf Weiskopf
 |  aktualisiert: 28.07.2013 13:49 Uhr

„Wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden“. Darüber sind sich in der Nacht zum Sonntag Jugendamtsleiterin Tanja Meeder und die Pressesprecherin des Landratsamtes, Corinna Petzold, einig.

Von 22 Uhr bis gegen 1.30 Uhr dauerte die Jugendschutzkontrolle auf der Panik-Party bei Großlangheim, Ergebnis: Salopp ausgedrückt, „außer Spesen nichts gewesen“.

Samstagabend, kurz nach 21 Uhr. Das Thermometer zeigt 28 Grad. Feuerwehrleute aus Großlangheim weisen den Partygästen den Weg zu den Parkplätzen. Etwa 1000 Gäste sind schon da und verteilen sich in dem Kessel des Regenauffangbeckens zwischen Bühne und Verkaufsständen. Mit 3500 Besuchern rechnen die Veranstalter, gut 2500 werden es am Ende sein.

Konsequente Kontrollen

Wir stehen am Eingang „2“ und beobachten die Mitarbeiter eines Security-Dienstes aus Neustadt-Aisch. Zu zwölft sind sie hier, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Eine Aufgabe, der sie konsequent nachkommen. Inzwischen kommen die Besucher in Scharen. In kleinen und großen Grüppchen nähern sie sich der Eingangskontrolle. „Ausweis bitte“, sagen der Mann und die Frau am Durchlass, wenn die Jungs und Mädchen jünger aussehen als 18.

„Bitte Handtasche öffnen“, lautete die zweite Aufforderung. Auch wenn die Tasche nur ein Täschchen im Ausmaß einer größeren Geldbörse ist, kontrolliert werden alle. Gesucht wird nach Getränkeflaschen und Tränengas- beziehungsweise Pfefferspray. Nur einmal werden die Kontrolleure bei einer jungen Frau fündig. Ihr Pfefferspray muss sie abgeben, kann es sich auf dem Heimweg wieder abholen. Auch Getränkeflaschen, meist Mineralwasser oder Bier, müssen abgegeben werden.

Ein Mädchen kommt zum Eingang. Dass sie noch keine 16 oder 18 ist, sieht man. Sie wird begleitet von einem vielleicht 23-jährigen jungen Mann. 15 ist die Party-Gängerin. Der Security-Mann fragt nach der Erziehungsbeauftragung, im Jugendjargon auch salopp „Wisch“ genannt. „Ohne kommt hier kein Minderjähriger rein“, erfahren wir, und so steht es auch auf den Internetseiten des Veranstalters. Die beiden haben das Papier dabei, alles okay.

Allerdings bekommt das Mädel zusätzlich zum Einlasstempel einen dicken grünen Strich auf den rechten Handrücken. Der signalisiert den Verkäufern an den Bier-, Wein- und Cocktailständen, dass an sie kein Alkohol ausgeschenkt werden darf.

Inzwischen ist es kurz nach 22 Uhr – Zeit für die heute angesetzte amtliche Kontrolle. Am Eingang „1“ treffen wir Frank Werb von der Polizeiinspektion Kitzingen. Er ist der Einsatzleiter, mit dabei auch Kollegin Susanne Eyrich und die beiden Jugendbeamten Timo Hofmann und Tino Minnemeier. Von ihrem Outfit her sind sie von den anderen Partygästen nicht zu unterscheiden.

Im Einsatz sind neben Tanja Meeder und Corinna Petzold auch der KJR-Vorsitzende Mirco Dornberger und seine Kolleginnen Alexandra Rügamer und Ute Braun. Am Landratsamt zuständig für öffentliche Sicherheit und Ordnung ist Helmut Meyer. Er kontrolliert die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, von der Beleuchtung bis hin zu den Fluchtwegen und Notausgängen.

Nach einem kurzen Rundgang mit Einsatzleiter Werb ist Meyer zufrieden. „Alles in Ordnung“, sagt er und ist in den verdienten Feierabend entlassen. Nicht so alle anderen. Aufgeteilt in zwei Gruppen durchstreifen sie das Festgelände, beobachten den Ausschank an der Cocktail-Bar und halten Ausschau nach zu jungen oder betrunkenen Jugendlichen.

Fehlanzeige bei Minderjährigen

Nach fast dreieinhalb Stunden dann das Ergebnis. Nur bei einigen wenigen werden die Ausweise kontrolliert, niemand ist unter 16 oder ohne eine Erlaubnis der Eltern. Angetrunkene Minderjährige: Fehlanzeige. Punkt 24 Uhr fordert der Veranstalter über Lautsprecher die unter 18-jährigen zum Verlassen des Festgeländes auf. Brav folgen sie der Anweisung. Danach sorgen „Number Nine“ auf der Bühne für Stimmung.

Nach weiteren eineinhalb Stunden ist die Kontrolle zu Ende und die Beteiligten hochzufrieden. Auch eine Nachfrage bei Carsten Droll vom Roten Kreuz ergibt, „keine besonderen Vorkommnisse“. Lediglich ein Erwachsener hält die Security am Eingang auf Trab. Sichtlich angetrunken versucht er, über Stunden hinweg, Zugang zu bekommen: Vergeblich.

 
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