Zu Beginn des Bruder-Klaus-Gebets gab es ein Hin und her vor der Kapelle in Euerfeld: die Mitglieder des KLB-Arbeitskreises "Glaub mal!" liefen ziellos herum, dann blieben sie wieder stehen, schüttelten den Kopf oder gestikulierten wild. Sie wollten damit verdeutlichen, dass wir in unsicheren Zeiten leben und oft nicht wissen, wo uns der Kopf steht oder wie es weiter gehen soll. Immer wieder, so Isolde Löb, stehen uns Menschen oder Dinge buchstäblich im Weg. In Zeiten der Hast und des Durcheinanders ist es nach ihren Worten wichtig, sich an etwas fest zu machen, Halt zu finden.
Eine Hilfe für Halt und Orientierung in unsicheren Zeiten kann das Meditationsrad von Bruder Klaus sein, sagte Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl. Der Friedensheilige und Landvolk-Patron Klaus von Flüe, so Scharl weiter, habe selbst in seinem Leben lang nach seinem Weg gesucht, ehe er seinen Platz in der Klause im Ranft fand. Förderlich, um seinen eigenen Weg zu finden, können auch Körperübungen sein wie die, zu der die über 30 Gläubigen von Isolde Löb eingeladen wurden.
In der Lesung ging es um einen Mann des Glaubens aus dem Alten Testament: Abraham. Er gilt, so Scharl, als Stammvater von drei Religionen. Er wurde von Gott gerufen, seine Heimat zu verlassen, doch dann ist er lange Zeit umhergeirrt. Am Ende jedoch schloss Gott mit ihm einen festen Bund. Der Gottesdienst an der Kapelle war nach Scharls Worten ebenfalls in vier Schritte aufgeteilt. Am Anfang das chaotische Umherirren, die Körperübung als "ich mache mich auf den Weg", dann seinen Orientierungspunkt finden wie Abraham, um schließlich zu sich selbst kommen.
Als Orientierungshilfe wurde dann das neu gestaltete Meditationsrad vorgestellt, das vorher unter einem roten Tuch verborgen war. Der Rahmen ist nach dem Motiv von Bruder Klaus aus Holz gefertigt. Barbara Düchs hat das Rad kunstvoll gestaltet mit vielen verschiedenfarbigen Glasscherben - ein farbenfrohes, hell leuchtendes Mosaik.
Die KLB feiert jedes Jahr am 25. September, dem Gedenktag von Bruder Klaus von Flüe, eine Gebetsstunde in Euerfeld. In diesem Jahr wurde auch an die Einweihung der Bruder-Klaus-Kapelle in Euerfeld vor 35 Jahren erinnert.
Von: Walter Sauter (Öffentlichkeitsarbeit, KLB Würzburg)