Ein Benediktiner der Abtei Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen) muss sich wegen der Gewährung von Kirchenasyl demnächst vor dem Amtsgericht in Kitzingen verantworten. Ihm wird "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt ohne erforderlichen Aufenthaltstitel" vorgeworfen, wie eine Sprecherin des Klosters am Freitag auf Nachfrage erklärte. "Aufgrund des noch ausstehenden Termins werden sich derzeit die Verantwortlichen des Klosters nicht dazu äußern." Die Abtei hoffe, dass die Verhandlung zur Klärung der rechtlichen Situation des Kirchenasyls beitrage.
Laut Anwalt Franz Bethäuser handelt es sich bei dem Angeklagten um Bruder Abraham Sauer. Die Verhandlung ist auf den 26. April terminiert. Es wäre die erste gegen einen Ordensangehörigen in Bayern. Ob sie auch stattfindet, ist derzeit unklar. Die Mönchsgemeinschaft steht wegen Corona-Fällen seit Karsamstag unter Quarantäne. Zur Verhandlung komme es, weil die zuständige Richterin am Amtsgericht den Strafbefehl nicht unterschrieben habe, so der Jurist.
Abtei erhielt 2018 Integrationspreis des Landkreises Kitzingen
Nach Auskunft des bayerischen Justizministeriums wurden im Freistaat 2020 insgesamt 27 Verfahren wegen der Gewährung von Kirchenasyl gegen Kirchenangehörige neu eingeleitet. Wie viele davon noch anhängig seien, konnte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage nicht sagen.
Der Verein "matteo - Kirche und Asyl" erklärte sich solidarisch mit allen von den Ermittlungen Betroffenen. "Wir weisen den Versuch zurück, aufrechte Christenmenschen für ihre Taten der Barmherzigkeit in Bayern zu kriminalisieren", heißt es in einer in Nürnberg veröffentlichten Erklärung.
Bruder Abraham ist in der Verwaltung des Klosters beschäftigt und einer von zwei Ansprechpartnern für Flüchtlingsarbeit. Seit 2014 werden Geflüchtete auch auf dem Münsterschwarzacher Klostergelände beherbergt, derzeit sind es 36. Kirchenasyl ist dabei die Ausnahme. Vor drei Jahren erhielt die Abtei für ihre Flüchtlingsarbeit den Integrationspreis des Landkreises Kitzingen.
Vollversammlung der bayerischen Bischöfe stärkt Benediktinerin den Rücken
Für Schlagzeilen sorgte zuletzt der Fall von Mutter Mechthild Thürmer, Äbtissin des oberfränkischen Klosters Kirchschletten. Die Ordensfrau sieht sich mehreren Strafverfahren wegen Beihilfe zu unerlaubtem Aufenthalt gegenüber, weil sie Frauen in besonderen Notlagen ins Kirchenasyl aufgenommen hat. In einem Fall sollte ihr bereits Ende Juli 2020 vor dem Amtsgericht Bamberg der Prozess gemacht werden. Er wurde kurzfristig abgesagt, nachdem in zwei weiteren Fällen Ermittlungsverfahren eingeleitet worden waren. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es noch nicht.
Zuletzt hatte die Vollversammlung der bayerischen Bischöfe der Benediktinerin den Rücken gestärkt. "Die Bischöfe sehen keinen Grund für eine Verurteilung", sagte Kardinal Reinhard Marx Anfang Oktober in München. Die Ordensfrau habe sich an alle Absprachen zwischen Staat und Kirche beim Kirchenasyl gehalten.
sich CHRISTLICH nennt
müssen deren Gesetze und Beschlüsse
noch lange nicht christlich SEIN.
Und wer hier immer lautstark fordert, Gesetze müssen für ALLE gelten;
Ihr seid doch genau diejenigen Bürger/innen, die auch rechtsfreien Systemen
in Deutschland Unterstützung geleistet hätten,
auch wenn damalige Gesetzgebung
heute als menschenverachtend
und kriminell angesehen werden muß.
Wer seid ihr guten Deutschen, die Ihr über Andere richten wollt?
Wir leben Alle auf einer Erde!
Es sieht eher so aus als würden Sie gerne mit Gesetzen Ihre fremdenfeindliche Haltung als allgemein gültige Norm durchsetzen.
Unsere Gesetze sind ein gewachsenes Konvolut von Rechtsnormen, das einem ständigen Wandel unterliegt und auch durch Traditionen und Zeitgeist in immer währenden Wettstreit Veränderungen unterworfen ist.
Und bezüglich Zuwanderung ist unser Ausländerrecht definitiv nicht auf der Höhe der Zeit wie es nötig wäre.
Der "gute Samariter" aus Münsterschwarzach überlässt die Folgekosten dem Staatswesen, dessen Regel er aber missachtet.
Der Geldbeutel seiner Kirche und seiner Sympathisanten bleibt ansonsten verschlossen.
Zum 'vollen Programm' fehlt eine Haftungsbürgschaft des Mönchs, der Klostergemeinschaft, seiner Kirche ...
Wenn unsere sogenannten christlichen Politiker dieses Etikett nicht nur im Parteinamen führen würden wäre es sicher kein Problem christliches Verhalten auch im Alltag zu leben.
Aber solche Figuren wie Sauter und Co., die in der Politik nur ein Vehikel sehen sich selbst zu bereichern, überlassen die Folgekosten ihres Handelns auch uns Normalbürgern. Eine Haftung für ihr Tun übernehmen diese Egoisten auch nicht.
Ich persönlich übernehme aber lieber Folgekosten christlichen Handelns als egoistischer Bereicherung einiger Nimmersatts, wie Sauter, Amthor oder wie sie alle heißen.
Das ist leicht nachvollziehbar.
Eine Wahl haben Sie aber leider nicht. Sie werden für beides zur Kasse gebeten...
Und bei geschätzten 1.000.000.000 Hungernden weltweit und über 24.000 Hungertoten pro Tag ist die Lösung des 'Problems' alles andere als trivial. Die Ursache des 'Problems', nämlich Gier, Hass und Dummheit, ist leider tief im Wesen der Menschen (auch der Christen) verankert.
Das grauenvolle Schicksal kleine Kinder mutterseelenallein auf den fast tödlichen Weg ins gelobte Land Amerika loszuschicken. Über hunderte von Kilometern. In der Hoffnung, wenn das Kind dort ankommt, können die Eltern nachkommen. Wenn nicht? Dann wird das nächste Kind "einfach" losgeschickt. Wenn es nicht schon unterwegs ist. Das gleiche passiert doch auch bei uns in Europa. Kinder werden nicht überall so geliebt wie bei uns. Aber auch da gibt es immer mehr "Ausrutscher" nach oben. Vieles hat halt zwei Seiten. So auch mit der Gewährung von Kirchenasyl. Aus der Literatur kennen wir: "Biedermann und die Brandstifter". Wir haben einen funktionierenden Rechtsstaat. Der Vatikan ist eine Ausnahme und der ist in Rom, wie jeder weiß. Wovon leben die Kirchen bei uns? Von der Kirchensteuer. Wer treibt diese für die Kirche ein? Der Staat übersFinanzamt. Weitergedacht: Keine Kirchen, kein Kirchenasyl! Die Kirche im Dorf lassen lassen.
Deutsche jüdischen Glaubens mussten in den 30ern ihre Kinder alleine nach England schicken um sie vor den Repressalien und dem Tod durch die Nazis zu bewahren.
Auch diese Eltern wussten nicht ob ihre Kinder durchkommen oder nicht doch noch von Nazischergen aus dem Zug geholt und ins KZ gesperrt werden.
Auch diese Eltern liebten ihre Kinder und genau deswegen wollten sie diese retten, auch wenn es ihnen fast das Herz brach, ihre Kinder ungeschützt auf einen ungewissen Weg zu schicken.
Wie können Sie beurteilen, warum manche Eltern ihre Kinder alleine auf einen ungewissen Weg schicken?
Versetzen Sie sich doch einmal in die Lage eines Vaters in Syrien, dessen Sohn demnächst unter einem Diktator zum Wehrdienst gepresst würde. Ich jedenfalls würde alles Menschenmögliche in die Wege leiten meinen Kindern vor dem Missbrauch durch ein diktatorische System zu bewahren.
Wir haben einen Rechtsstaat, aber richtig ist manches nicht, was hier passiert.
Dass die Kirchen für diese Dienstleistung ordnungsgemäß bezahlen, wurde natürlich mal wieder unerwähnt gelassen.
Die bayerische CSU-Justiz hat schon oft jedes Anstand und jedes rechtliche Maß verloren. Hier zeigt sich die einmal mehr eine peinliche Doppelmoral - im Bereich der "Verfolgung" von Nächstenliebe, christlichen Werten und Menschlichkeit besonders abgründig.
Solche Menschen sind als Richterinnen und Richter charakterlich ungeeignet. Die Kirche hat nicht oft meine Unterstützung, hier jedoch uneingeschränkt.
M.Deeg
Polizeibeamter a.D.
Gutmenschen strafrechtlich zu verfolgen ist aber einfacher und deshalb wird es gemacht.
Und in Ihren Augen ist das echt in Ordnung?
Nicht alles, was Recht ist, ist auch richtig, da ist @Silvaner nur zuzustimmen.
Was bedeutet es für Sie sich strafbar zu machen?
Ist dieser Arzt im KZ Auschwitz ein Ehrenmann gewesen, der ja nach damaligen Recht die bestehenden (perversen) Gesetze ausgeführt hat?
Und ist der Retter von Aub zu Recht gehängt worden, da er damaligem Recht zuwider gehandelt und in den Augen seiner Militärjustiz sich strafbar gemacht hat? Hätten Sie ihn auch so verurteilt?
Das sind zwei Fälle, die nach heutigem Rechtsempfinden völlig anders beurteilt werden als zu deren Zeiten.
Gesetze können nicht allein der Maßstab für ethisch einwandfreies
Verhalten sein. Es gibt in meinen Augen ein Weltethos, das durchaus auch nationalen Gesetzen widersprechen kann.
Und manchmal ist es eben für Menschen richtig sich einem Gewissen unterzuordnen, selbst wenn man sich damit nationalen Gesetzen widersetzt.