Manfred Paul, OB-Kandidat der SPD in Kitzingen, hatte kürzlich Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg, ins Roxy Kino zur Veranstaltung „Lange-Umwelt-Nacht“ eingeladen. Im vollen Kinosaal berichtete sie von den zahlreichen Aktivitäten in Flensburg im Bereich Klimaschutz und Umweltschutz. Paul wies darauf hin, dass man sich in Kitzingen spätestens seit der Kür zur heißesten Stadt Deutschlands im Jahr 2015 bewusst über die Klimaveränderung sei, wie er in einer Pressemitteilung schreibt.
Flensburg beschoss 2008 einen Klimapakt, um den Energieverbrauch bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und CO2-Neutralität zu erreichen. Lange hält das für realistisch, da man schon eine Reduktion von 40 Prozent erreicht habe. Für beide Gesprächspartner ist im Gegensatz dazu das Klimschutzpaket der Bundesregierung zu kurz gesprungen.
Für ihre Stadt nannte die Oberbürgermeisterin Beispiele: So wurde die Bauleitplanung neu gefasst, um in Neubaugebieten künftig verstärkt Dachbegrünungen vorzuschreiben. Das Kleingärtenkonzept wurde ebenso weitergetrieben wie der noch nicht vollendete Ausbau des Radwegenetzes. Baumpflanzungsaktionen, Ausbau des ÖPNV, selbst auferlegte Ziele der ortsansässigen Industrie und das Recyceln von alten Stoffbeuteln sind nur ein kleiner Teil dessen, was in Flensburg in Sachen Umweltschutz getan wird. Lange selbst fährt nach ihren Angaben als einzige Oberbürgermeisterin in Deutschland einen CO2-freien Dienstwagen –nämlich mit Wasserstoff betrieben. Dass es noch viel zu tun gibt, zeigt die Tatsache, dass man in Flensburg an der Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung in der Innenstadt auf 40 km/h vorerst gescheitert ist.
Resümierend stellte Manfred Paul fest, dass es in Kitzingen einzelne Aktionen, wie das Grünflächenkonzept in der Siedlung und andere kleine Aktivitäten schon gäbe, aber ein übergeordnetes Konzept, analog der Vorgehensweise in Flensburg mit Klimapakt, integriertem Klimakonzept und Masterplan zum Thema Klima- und Umweltschutz fehle. Dies gemeinsam mit Industrie, Handel, Gewerbe und den Bürgern zu erstellen, werde eine der Schwerpunkte sein, denen er sich in seiner potenziellen Amtszeit als Oberbürgermeister widmen wolle.
Paul weist am Ende seiner Pressemitteilung auf die Folgeveranstaltung im Innopark (Alte Schule) am Freitag, 22. November, um 19 Uhr hin. Dann wird er das Thema „Umwelt/Energie“ mit Prof. Heiko Paeth, Klimaforscher aus Würzburg, Hans Fischer, Alt-Bürgermeister aus Schwebheim, und Gudrun Rentsch, Geschäftsführerin von arc.grün, diskutieren.