"Gemeinsam stellen wir die Weichen für eine zukunftsfähige Gesellschaft und wollen dafür sorgen, dass Klimaschutz den hohen Stellenwert bekommt, den er verdient", machte Bürgermeisterin Sibylle Säger in der Gemeinderatssitzung im Nordheimer Rathaus am Dienstag deutlich. Auch für die anderen Gemeinderäte stand es außer Frage, dass die Kommune Nordheim bei dem Thema Verantwortung übernimmt. Sie stimmten geschlossen für die Teilnahme am kommunalen Klimaschutznetzwerk mit dem Themenschwerpunkt "Reduzierung von Treibhausgasemissionen". Die Laufzeit des Netzwerkes beträgt 36 Monate und startet im November.
Da die Gemeinde Nordheim als neues Mitglied am Klimaschutznetzwerk teilnimmt, war der Abstimmung eine Präsentation der ÜZ vorausgegangen, die als Netzwerkmanager fungiert. So erläuterte Daniel Reichel, Teamleiter Unternehmensentwicklung und Kommunalbetreuer bei der Überlandzentrale Mainfranken (ÜZ), dem Gemeinderat ausführlich den Zweck und die Vorteile des Netzwerks.
Austausch und Infos über aktuelle Fördermittel
Entscheidend für die Teilnahme von Kommunen sind laut Reichel zwei Säulen. Zum einen haben die Mitglieder Anspruch auf eine fundierte hersteller- und anbieterneutrale, energietechnische Beratung bei ihren Projekten. Darin enthalten ist auch die Information über aktuelle Fördermittel. Zum anderen gibt es vier Netzwerktreffen, bei denen sich die knapp 50 Teilnehmer über ihre jeweiligen Projekte austauschen können.
"Für die meisten Gemeinden ist die energetische Sanierung ein großes Thema", erläuterte Reichel. "Aber auch die Themen LED-Beleuchtung und Kläranlage sind immer wieder gefragt. Die Themenvielfalt ist so groß, dass alles abgedeckt werden kann. Jede Kommune hat ein Thema", schloss er.
Wasser wird teurer
Des Weiteren beschäftigte sich der Nordheimer Gemeinderat mit der Gebührenbedarfsrechnung für die Wasserversorgungsanlage für die Jahre 2023 bis 2026. Grundlage der neuen Kalkulation ist eine erwartete Wasserverkaufsmenge von 53.500 Kubikmetern pro Jahr. Um die Kosten für Investitionen und Unterhaltsaufwendungen weiterhin zu decken, wird die Gebühr ab 2023 von bisher 1,83 Euro auf 2,02 Euro pro Kubikmeter Wasser angehoben. Der Gemeinderat beschloss die Erhöhung einstimmig.
Der Gemeinderat Guido Braun wollte zudem wissen, woher der hohe Wasserverlust in Nordheim komme und ob das überprüft werde. Bürgermeisterin Sibylle Säger erklärte, dass der Wasserverlust von gemessenen 18,4 Prozent bereits deutlich auf 13,7 Prozent reduziert worden sei, indem zwei Wasserrohrbrüche und zahlreiche Risse in Straßen entdeckt und repariert worden seien. Zudem stellte sie klar, dass Klärwärter und Bauhof die Wasserverbräuche dauerhaft im Blick haben.
Tempo-Messung in der Sommeracher Straße
Im Ortskern Nordheims mit den drei Hauptstraßen Mainstraße, Hauptstraße und Langgasse gilt nach wie vor Tempo 50. Hier soll für mehr Verkehrssicherheit eine 30-Stundenkilometer-Zone geschaffen werden. Auch entlang der Sommeracher Straße und dem Escherndorfer Weg strebt der Gemeinderat eine Absenkung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 an, um die Verkehrssituation zu entschärfen. Hier ist der Eigentümer der Straßen allerdings der Landkreis Kitzingen, er entscheidet darum auch über Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Die Gemeinderäte Jens Brühl und Patrick Braun haben zu diesem Zweck eine Ist- und Soll-Situation der Straßen analysiert und die Aufstellung eines Geschwindigkeitsmessgerätes vorgeschlagen. Nach der Messung in der Straße Seeweg steht dieses nun seit Mitte Mai in der Sommeracher Straße.
Im Dialog mit der Verkehrsbehörde im Landratsamt Kitzingen möchte Bürgermeistern Sibylle Säger zeitnah einen Antrag auf die Geschwindigkeitsbegrenzung stellen.