Wenn im belgischen Brüssel das Audi-Elektroauto e-tron zusammengebaut wird, reisen die Innenraumkabel in Holzkisten der Noack GmbH in Iphofen an. Der Fachverpacker hat einer Pressemitteilung zufolge von Audi den Auftrag für die Konstruktion und Fertigung dieser speziellen Kisten erhalten. Ein Auftrag, den man so nicht alle Tage für einen Kunden abwickelt,
Geschäftsführer Dieter Noack erklärt in der Mitteilung, dass Kunststoffkisten für die schweren Hochvoltkabel extra und damit kostspielig hätten konstruiert werden müssen. Metallkisten wiederum wären generell zu teuer gekommen. Holz sei dank seiner Stabilität perfekt für dieses Projekt gewesen.
9500 IRK-Behälter – IRK steht für „Innenraumkabel“ – wurden von Audi bestellt, und von September 2018 bis Januar 2019 produziert. Und jeder einzelne Behälter soll bis 2021 – hin und wieder von Noack instandgesetzt – rund 100 Transporte zwischen dem Audi-Werk in Brüssel und dem tunesischen Sousse bewältigen. „In Sousse werden die Kabel von dem von Audi beauftragten Zulieferer in die Spezial-Kisten verpackt. Diese werden dann zu Audi in Brüssel transportiert und nach dem Auspacken in leerem Zustand wieder nach Tunesien befördert“, so Noack.
Die Behälter bestehen aus 18 Millimeter starkem, beschichtetem Sperrholz, verstärkenden Aluminium-Vollprofilen am Boden sowie Scharnieren und Aufsteller, die mit Kunststoffabdeckungen geschützt wurden, um Beschädigungen an den empfindlichen Elektroautokabeln zu vermeiden. Jede Kiste hat ein einheitliches Format von 1348 x 556 x 290 Millimetern. 288 davon passen auf einen Laster, 31 Fahrten mit den leeren Kisten vom Noack-Werk bis ins tunesische Sousse sind geplant, wo dann der Umlauf zwischen dem Zulieferer und Audi in Brüssel beginnt.
Pro Tag wurden im Drei-Schicht-Betrieb gut 150 IRK-Kisten produziert und im Monat sieben bis neun Lastwagen damit beladen. Zwölf Mitarbeiter waren dabei für die Produktion der Kisten, drei für den Zuschnitt und zwei für die weitere Abwicklung zuständig.