Warmes Wasser für alle Wohnungen, soziale Betreuung der Bewohner und ein Hausmeister vor Ort: Mit diesen Sofortmaßnahmen will die Stadt Kitzingen die schwierige Situation im Notwohngebiet in der Egerländer Straße verbessern. Die Verhältnisse in der Siedlung Nord waren vor ein paar Wochen bundesweit in die Schlagzeilen gekommen.
Das Paket mit den „Sofortmaßnahmen für das sogenannte Notwohngebiet“, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, liegt dem Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag, 17. April, ab 18.30 Uhr auf dem Tisch. Basis dafür sind die Entscheidungen vom 1. Februar 2018, als der Stadtrat die Erstellung eines Konzepts für die künftige Obdachlosen- und Wohnungslosenarbeit beschlossen hat. Weil die Umsetzung dieses Konzepts dauern wird, sollen die Sofortmaßnahmen die Situation „schnellstmöglich verbessern“.
Soziale Betreuung
Das Paket enthält drei wesentliche Punkte: Alle Wohnungen in den Wohnblocks in der Egerländer- und Tannenbergstraße, die bisher nur kaltes Wasser haben, bekommen einen Warmwasseranschluss. Vorgesehen sind dafür 40 Gasdurchlauferhitzer, die zwischen Juli und Oktober eingebaut werden sollen. Die Verwaltung rechnet mit Kosten zwischen 50 000 und 70 000 Euro. Duschen in allen Wohneinheiten sind nicht vorgesehen.
Ab sofort wird eine soziale Betreuung vor Ort installiert. Da die Stadt für Soziales eigentlich nicht zuständig ist und auch über keine Kapazitäten verfügt, soll der Sozialarbeiter über einen sozialen Träger wie Caritas oder Diakonie angestellt werden. Die Stadt wird die Kosten für die Vollzeitstelle übernehmen.
Hausmeister vor Ort
Neben dem Sozialarbeiter soll ein Hausmeister vor Ort eingesetzt werden. Der soll ständiger Ansprechpartner sein und sich um „haushaltsnahe Dienstleistungen“ an den Gebäuden, Wohnungen und Freianlagen kümmern. Die Stelle ist wie die des Sozialarbeiters auf zwei Jahre befristet. Die Erfahrungen sollen in das Gesamtkonzept mit einfließen.
Die Stadt reagiert mit den Sofortmaßnahmen laut Sitzungsvorlage auf die Zunahme der Einsätze von Polizei, Jugend- und Sozialamt in dem Problemgebiet, wo sich offenbar Drogen- und Kleinkriminalität entwickelt habe. Weil „sich die Konfliktlagen verschärft haben“, seien die Maßnahmen erforderlich, heißt es in dem Sachvortrag.