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Wiesentheid
Neujahrsempfang mit Fraktionschef Klaus Holetschek: CSU will sich an ihren Aussagen messen lassen
Engagierte Runde: In Wiesentheid diskutierten beim CSU-Neujahrsempfang Unternehmer mit Politikern – Andre Göpfert, Klaus Holetschek, Anja Weisgerber, Stefan Möhringer und Werner Knaier (von links).
Foto: Andreas Stöckinger | Engagierte Runde: In Wiesentheid diskutierten beim CSU-Neujahrsempfang Unternehmer mit Politikern – Andre Göpfert, Klaus Holetschek, Anja Weisgerber, Stefan Möhringer und Werner Knaier (von links).
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 12.01.2025 02:30 Uhr

Mit dem Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion Klaus Holetschek hatten die Neujahrsgespräche des Wiesentheider CSU-Ortsverbandes einen prominenten Redner. Direkt von der CSU-Klausur im Kloster Seeon war der Politiker angereist. In den Ausführungen von Holetschek, wie auch der regionalen Vertreterinnen und Vertreter der Christlich-Sozialen, spielte die Bundestagswahl eine große Rolle.

Klare Worte dazu sprach der 60-jährige Jurist und ehemalige Bürgermeister von Bad Wörishofen auch in Wiesentheid: Es stehe gar eine "Schicksalswahl" an, befand Holetschek. Aktuell sei man "in einer relativ dramatischen Lage in diesem Land. Wir müssen den Hebel umlegen, dass es wieder besser wird." Dazu müssten alle beitragen. Die Wirtschaft sei die Basis für den Staat. Funktioniere diese nicht mehr, "dann ist unser Sozialstaat in Gefahr".

Passend dazu stellten sich Holetschek und die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber beim Treffen in Wiesentheid den Fragen der lokalen Unternehmer, André Göpfert und Stefan Möhringer, in einer kurzen Podiumsdiskussion. Diese blickten kritisch auf die momentane Politik. Möhringer monierte etwa den Fachkräftemangel und das Ende der KfW-Förderung als Hindernisse für die Wirtschaft. Ihm fehle die Verlässlichkeit in der Politik, bemängelte er.

Kritische Fragen gingen auch an die CSU: "Wie wollen Sie das umsetzen, was Sie sagten?", fragte mit André Göpfert einer der Gesellschafter des in Wiesentheid mit 580 Arbeitsplätzen bedeutendsten Unternehmens in Richtung Weisgerber und Holetschek. Er bezog sich auf die Ankündigungen aus dem Wahlprogramm der Konservativen, die Holetschek zitiert hatte: Bürokratie abbauen, Unternehmenssteuern senken, Energie günstiger machen.

Wie hält es die CSU mit der AfD?

CSU-Spitzenpolitiker Klaus Holetschek war zu Gast bei den Neujahrsgesprächen der Wiesentheider CSU im Schafhof.
Foto: Andreas Stöckinger | CSU-Spitzenpolitiker Klaus Holetschek war zu Gast bei den Neujahrsgesprächen der Wiesentheider CSU im Schafhof.

Auch die Frage nach dem künftigen Umgang mit der AfD blieb nicht außen vor. Dazu bekräftigte Holetschek seinen Standpunkt: Über die Rechten werde ihm zu viel geredet. Für ihn könne es mit der AfD keine Zusammenarbeit geben. Forderungen wie Austritt aus der EU und der Nato oder weg vom Euro sei jenseits von allem, meinte Anja Weisgerber.

Später kritisierte Unternehmer Karl-Franz Göpfert: Demokratie heiße auch, sich mit Andersdenkenden auseinander zu setzen. "Das haben Sie und die SPD nicht gemacht", hielt er den CSU-Politikern vor.

Holetschek umschiffte die Frage nach künftigen Koalitionspartnern. Man könne sich keine faulen Kompromisse leisten. Stattdessen gelte es, "den Leuten, die enttäuscht sind, Antworten zu geben". Den Anwesenden sagte er: "Geben Sie uns einen Auftrag und messen Sie uns daran."

Nachweis für Bürokratie-Abbau gefordert

Ins Goldene Buch des Marktes Wiesentheid trug sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Landtag, Klaus Holetschek, ein. Von links: EU-Abgeordneter Stefan Köhler, Kreisrat Werner Knaier, Bürgermeister Klaus Köhler, MdL Barbara Becker und der ehemalige Landtagsabgeordnete Otto Hünnerkopf.
Foto: Andreas Stöckinger | Ins Goldene Buch des Marktes Wiesentheid trug sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Landtag, Klaus Holetschek, ein.

Aus dem Publikum kamen weitere Fragen und Anregungen. So hielt Unternehmer Dieter Haag etwa das Gebäude-Energiegesetz für unnötig. Schließlich wolle sowieso jeder Bauherr möglichst wenig Energie verbrauchen angesichts der vorherrschenden Preise. Peter Fechner monierte, dass das Handwerk zu sehr vernachlässigt werde. Ihn störten die ständigen schriftlichen Nachweise und Zertifizierungen. Ernst Borst trug eine konkrete Bitte vor: "Zeigen Sie mir am Ende des Jahres, was Sie an Bürokratie abgebaut haben."

Zu Beginn der Neujahrsgespräche hatte von lokaler Seite Kreisrat Werner Knaier begrüßt. Die Moderation hatte die Wiesentheider Unternehmerin Anja Theßenvitz übernommen. Die CSU-Kreisvorsitzende Barbara Becker, der neue EU-Abgeordnete Stefan Köhler, und Bezirksrätin Gerlinde Martin Grußworte sprachen Grußworte. Die Wiesentheider Musikkapelle sorgte für den musikalischen Rahmen.

 
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