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KITZINGEN
Neues Leben in alter Bürgermeister-Villa
Die denkmalgeschützte Stadtvilla (rechts, im Blick von der Wörthstraße) in der Kitzinger Schmiedelstraße 1 und das Restareal mit ehemaliger Tankstelle und Werkstatt sind verkauft und werden saniert. Die geplante Folgenutzung, mit Neubau an der Wörthstraße,  ist gewerblicher Art.
Foto: Harald Meyer | Die denkmalgeschützte Stadtvilla (rechts, im Blick von der Wörthstraße) in der Kitzinger Schmiedelstraße 1 und das Restareal mit ehemaliger Tankstelle und Werkstatt sind verkauft und werden saniert.
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 19.05.2017 03:45 Uhr
„Jetzt ist es Zeit, Kitzingen weiter aufzubauen.“
Wolfgang Rosentritt, Unternehmer

Die denkmalgeschützte Stadtvilla von Kitzingens einstigem Bürgermeister Andreas Schmiedel hat einen neuen Eigentümer: Wolfgang Rosentritt, Inhaber der Wohnbau Rosentritt GmbH (Würzburg), hat die Schmiedelstraße 1 gekauft und mit dem 2000 Quadratmeter großen Areal einiges vor. Die beiden historischen Gebäude bleiben erhalten und werden saniert. Die Tankstelle an der Wörthstraße wird laut Rosentritt einem Neubau weichen.

Biomarkt scheiterte am Denkmalschutz

Das Areal war schon einmal Gesprächsthema in der Stadt. Der drohende Abriss der Villa von 1865 und der geplante Bau eines eher nüchternen Biomarkts gegenüber dem prachtvollen Luitpoldbad ließen das Projekt eines Investors schon Mitte 2016 im Stadtrat scheitern. Auch das Landesamt für Denkmalpflege und Stadtheimatpfleger Harald Knobling stemmten sich gegen das Vorhaben.

Das sind Abrisspläne von gestern. Rosentritt, der derzeit mit seinem Wohnbauprojekt auf dem ehemaligen Baywa-Gelände in der Glauberstraße eine Großbaustelle betreibt, will neues Leben in der Stadtvilla und dem Anbau an der Schmiedelstraße. Er stellt sich eine „eher gewerbliche Nutzung“ in den beiden dann sanierten Häusern vor – Kanzleien oder Büroräume.

Tankstelle weicht einem Neubau

Das Restgelände hinter den historischen Bauten wird geräumt. Die ehemalige Tankstelle und die früheren Werkstattanlagen kommen weg. Auf einem Teil der Fläche plant Rosentritt einen Neubau mit drei Stockwerken. Auch hier sollen Nutzer aus dem Gewerbebereich einziehen, allerdings eher aus dem medizinischen Bereich. Arztpraxen oder Physiotherapeuten könne er sich hier gut vorstellen, so der Unternehmer. Hinter dem Haus sollen nach seinen Vorstellungen Grünflächen und Stellplätze entstehen.

Ob auf dem Areal noch eine Tiefgarage gebaut wird, hängt laut Rosentritt von den Detailplanungen ab – und natürlich von der Stadt als Genehmigungsbehörde. Der Unternehmer ist allerdings optimistisch, das seine Vorstellungen für das Grundstück hier auf fruchtbaren Boden fallen und er im Frühjahr 2018 mit den Bauarbeiten starten kann.

Sechsstöckig mit Mainblick

Die Konzentration auf den Gewerbebereich auf dem Eckgrundstück Wörth- und Schmiedelstraße ist für den Investor nachvollziehbar: „Ich will mir selbst keine Konkurrenz machen.“ Schließlich zieht er in der Glauberstraße – auf dem Gelände des einstigen Silogebäudes – gerade ein sechsstöckiges Wohngebäude mit 31 Eigentumswohnungen hoch und baut neben der Diakonie noch zwei Gebäude mit 14 Wohnungen.

Trotzdem: Ganz aus dem Wohnungsgeschäft ist Rosentritt noch nicht raus. In der Friedrich-Ebert-Straße saniert der Unternehmer noch die Häuser Nummer 12 und 16. Die sollen nach seinen Worten noch in diesem Jahr runderneuert werden.

Der Bauingenieur setzt ohnehin stark auf Kitzingen, wo er sich weitere Engagements durchaus vorstellen kann. „Jetzt ist es Zeit, Kitzingen weiter aufzubauen.“ Vor allem in der Innenstadt gebe es etliche Ecken, um weitere „positive Signale“ zu setzen.

Infos in der Bürgerversammlung

Ein gutes Signal für die Denkmalschützer dürften Rosentritts Pläne sein, die den Erhalt der rund 150 Jahre alten Stadtvilla und des angebauten ehemaligen Weinkontors vorsehen. Beide Gebäude hatte das Landesamt für Denkmalpflege „nachqualifiziert“. Seither sind sie im Denkmalatlas gelistet.

Wie sie künftig genutzt werden und was mit den Restflächen des ehemaligen Autoreparaturbetriebs passiert, soll am 22. Mai bei der Bürgerversammlung zur Innenstadt ab 19 Uhr in der Alten Synagoge vom Stadtbauamt vorgestellt werden.

 
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