Der Landkreis Kitzingen bekommt einen weitere Bestattungsfläche in der Natur – und zwar im Wald. Kürzlich genehmigte der Volkacher Stadtrat einen dazu gestellten Antrag, der eine Fläche für Urnenbestattungen im Stadtteil Gaibach vorsieht. Das Waldstück befindet sich auf einer Anhöhe, etwa 600 Meter von Gaibach entfernt. Es liegt unweit der dort stehenden Konstitutionssäule, nördlich des Radwegs nach Fahr.
Besitzer des Waldes ist das Haus Schönborn. Auf Anfrage teilte Paul Graf von Schönborn dazu mit, dass die Pläne für das Vorhaben nun zur Genehmigung im Landratsamt in Kitzingen lägen.
Idee reifte seit zwei Jahren
Seit mehr als zwei Jahren bestehe die Idee für eine solche Ruhestätte in der Nähe der geschichtsträchtigen Stelle, in Richtung Kolitzheim, so Schönborn. „Das ist sicherlich eine Bereicherung für den Landkreis. Dort gibt es ja einerseits den Schwanberg, andererseits wollen wir damit mehr in Richtung Schweinfurt eine Möglichkeit für eine solche Einrichtung bieten“, sagte der Grundbesitzer. Es soll ein christlicher Friedwald entstehen. Bei diesem Projekt wolle das Haus Schönborn zwar als Betreiber fungieren, offiziell müsse das Ganze aber über die Kirche oder die Stadt Volkach laufen, so will es die Gesetzeslage.
Volkachs Bürgermeister Peter Kornell unterstützt das Vorhaben nicht nur; er begrüßt es. Eine Bestattung in der Natur sei derzeit immer mehr im Kommen. „Ich finde es gut. Es ist ein Angebot für die hiesige Bevölkerung, aber auch für überregionale Interessenten.“ Die Stadt müsse die Verwaltung abwickeln. Im Volkacher Rathaus habe es zwar bislang keine konkreten Anfragen nach einer derartigen Möglichkeit gegeben. Das liege aber wohl daran, dass die Leute wüssten, wo man solche finde, mutmaßt Kornell.
Friedwald und Freidweinberg
In Zukunft gebe es eben eine weitere Bestattungsfläche in der Natur, unter Bäumen. Bereits genehmigt ist ein Friedweinberg, der in der Gemeinde Nordheim entstehen soll. Es gilt dort als Erweiterung des bestehenden Friedhofes, der an die Fläche angrenzt. Der Friedweinberg ist bereits genehmigt; mit der Anlage wird in diesen Tagen begonnen. Die Kosten trägt die Gemeinde Nordheim.
Beim Gaibacher Friedwald ist der Betrieb ähnlich wie der am Schwanberg. Das betreffende Waldstück wird als öffentlich rechtlicher Friedhof geführt. Dafür ist die Stadt mit ihrer Friedhofsverwaltung zuständig. Dort werde, so Bürgermeister Kornell, registriert, wer wann beerdigt werde. Die Abrechnung übernehme die Stadt gemeinsam mit dem Haus Schönborn. Wie Kornell ausführte, entstünden der Stadt Volkach dabei nur geringe Kosten für die Verwaltung, die über die Gebühr erstattet würden. Man verdiene nicht daran; das sei eher als „eine kleine Aufwandsentschädigung“ zu sehen, erklärte der Bürgermeister. Entsprechende Verträge zwischen den beiden Parteien seien bereits unter Dach und Fach.