
Die Diskussion um eine Stadthalle oder Mehrzweckhalle in Kitzingen ist ein Dauerbrenner. Seit Jahrzehnten kommen Vorschläge auf den Tisch und verschwinden wieder. Eine Stadthalle gibt es nach wie vor nicht. Jetzt taucht mit der Florian-Geyer-Halle am Donnerstag im Stadtrat (Beginn 18.15 Uhr) ein Standort auf, der schon mal in der Diskussion war.
Es war Anfang der 90er Jahre. Die Pläne für den Umbau der aus den 30er Jahren stammenden Florian-Geyer-Halle zur Mehrzweckhalle lagen fertig in der Schublade. Dann trat der langjährige SPD-Oberbürgermeister Rudolf Schardt ab. Der Wahlkampf um die Nachfolge tobte. Mittendrin ein damals eher unbekannter Erwin Rumpel. Der Verwaltungsjurist ging für die CSU ins Rennen und setzte sich schließlich gegen Klaus Heisel (SPD) durch. Eines der wichtigsten Themen des CSU-Mannes: Eine Stadthalle.
Yachthotel am Main
Die sollte allerdings nicht in der Florian-Geyer-Halle entstehen. Ein privater Investor sollte die Halle zusammen mit einem Hotel und Yachthafen auf dem Grundstück direkt neben der Bundesstraße 8 am Mainufer in Etwashausen bauen. Dann kam ein massives Hochwasser. Mit dem gingen die Träume von einer Stadthalle unter. Die Pläne für die Florian-Geyer-Halle blieben in der Schublade. Die wurde zur reinen Sporthalle ausgebaut.
Baurechtliche und andere Probleme
Das ist sie heute noch. Allerdings wird sie immer wieder für Veranstaltungen genutzt, zuletzt von der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) zu ihrem Rosenmontagsball mit mehreren Hundert Gästen. Weil das aber baurechtliche und massive technische und organisatorische Probleme macht, gibt es jetzt die Idee, die „reine Sporthalle zu einer Sporthalle mit Versammlungsstätte“ auszubauen. Also zu einer Mehrzweckhalle, in der dann auch Veranstaltungen mit über 200 Personen problemlos stattfinden können.
Machbarkeitsstudie
Inzwischen gibt es eine Machbarkeitsstudie, die im Stadtrat vorgestellt wird. Das Ergebnis: Die Halle ist für einen Ausbau prinzipiell geeignet. Drei Konzepte gibt es. Einmal, für 1,8 Millionen Euro, eine Halle, die den Mindestanforderungen entspricht. Zwei Vorschläge gibt es für eine „Halle mit Qualität und Komfort“ – Kostenrahmen zwischen 2,2 und 2,9 Millionen Euro. Der Stadtrat soll grundsätzlich entscheiden, ob die Halle ausgebaut werden soll und wenn, wie.
Gegenwind
Gegenwind für die Pläne kommt von der CSU-Fraktion. Fraktionssprecher Andreas Moser zeigt sich überrascht, dass das Thema auf der Tagesordnung erscheint. „Wir halten den Standort Florian-Geyer-Halle für eine Veranstaltungshalle nicht geeignet“, so Moser. Die von 1,8 bis zu knapp drei Millionen Euro teuren Pläne seien nicht vertretbar, so Moser. Die CSU-Fraktion favorisiert die Realisierung einer reinen Veranstaltungshalle im ConneKT-Technologiepark. Die Version mit einem privaten Investor sei die bessere und günstigere Alternative. Die Stadt Kitzingen würde in 20 Jahren 900 000 Euro investieren (also 45 000 Euro pro Jahr pro und hätte damit 200 hochkarätige Veranstaltungen bezahlt.
Weitere Punkte
Die Halle ist aber nicht der einzige Punkt der letzten Sitzung vor den Ferien. Weitere Themen: Das Notwohngebiet in der Siedlung. Einmal soll das Konzept zur Neustrukturierung des sozialen Brennpunkts in Auftrag gegeben und Sofortmaßnahmen auf den Weg gebracht werden. Daneben geht es um Sofortmaßnahmen. Es geht um Auftagsvergaben, einen Zuschuss für den Neubau und die Erweiterung des Kindergartens St. Johannes und den Antrag der CSU, den Schotterparkplatz am Bleichwasen auszubauen.