
Zu einem "Kelten-Tag" mit Feierstunde hatte die Stadt Prichsenstadt nach Bimbach eingeladen. Der Grund ist, dass das Dorf in der Zeit um 70 vor Christus für einige Jahre von Kelten besiedelt war. Davon zeugt eine Keltenschanze, also ein befestigtes Areal. Die Spuren sind dort deutlich im Boden nachzuweisen.
Zuletzt erfolgte 2018 in dem östlich von Bimbach gelegenen Flurstück eine umfangreiche geophysikalische Erforschung des bedeutenden Bodendenkmals. Bei dieser halfen auch einige Bürger aus dem Ortsteil tatkräftig mit, um den Waldboden für Vermessungen mit modernen Geräten zu präparieren. Die Auswertung und Ergebnisse dieser Arbeit sind nun in Kurzform auf der neuen, überarbeiteten Informationstafel zu sehen. Diese wurde bei einer Feierstunde im Bimbacher Schloss vorgestellt.
Vorträge von Fachleuten
Bürgermeister Rene Schlehr begrüßte neben den örtlichen Experten und Initiator Dr. Gottfried Schäfer auch Dr. Ralf Obst vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Dazu freute er sich, dass auch viele Bimbacher gekommen waren, die sich die Vorträge der Fachleute im Anschluss anhörten. Bürgermeister Schlehr bedankte sich bei der Gelegenheit mit einem kleinen Geschenk bei den Bimbacher Bürgern unter Federführung von Roland Eckert, die damals mithalfen.
Zunächst informierte Schäfer über die Kelten, deren Lebensweise, Weltbild oder auch Bauwerke. Eines davon befand sich mit der 125 mal 95 Meter großen Schanze bei Bimbach, im Flurstück Geheeg. Das liegt etwa 400 Meter östlich des Ortes in Richtung Oberschwarzach auf einer Anhöhe. Zu dieser Schanze habe wohl auch eine größere Siedlung gehört, so Obst. Außerdem wurden weitere Bodendenkmäler geortet und gefunden.
Im Jahr 2017 habe der Bimbacher Hobby-Forscher Dr. Gottfried Schäfer darauf hingewiesen, dass die seit 1987 bestehende Informationstafel in schlechtem Zustand sei und nicht dem aktuellen Stand der Forschung entspreche. Das bildete den Anlass für die neue Info-Tafel.

Beim "Kelten-Tag" in Bimbach wurden auch die Kinder mit einbezogen. Für sie gab es ein extra Programm zum Thema Kelten, das das Nürnberger "Museum im Koffer" gestaltete. Um die 30 Kinder erfuhren dabei einiges über das damalige Leben. Sie schmiedeten, töpferten, oder feierten ein kleines Festmahl mit einer für die Zeit typischen Linsensuppe. Später schloss sich an die Veranstaltung ein gemütliches Zusammensein bei Essen und Getränken im Freien an.