Der Kraftsportverein (KSV) Kitzingen steht vor einem Meilenstein in seiner 125-jährigen Vereinsgeschichte. War der Verein seit 1950 in der Glauberstraße beheimatet, gibt der KSV möglicherweise seine sanierungsbedürftige Walter-Schneider-Sporthalle auf. Wie Vorsitzender Harald Sauf in der Jahreshauptversammlung informierte, befindet sich der Verein in Verhandlungen mit der Stadt, ob der Verein einen Anbau an die Walter-Schneider-Sporthalle umsetzt, oder die Stadt dem Verein ein alternatives Domizil anbieten kann. "Im März wissen wir vermutlich mehr", erklärte Harald Sauf, der sich optimistisch gab, die Verhandlungen zu einem guten Ende zu bringen und sprach von einer Riesenchance für den Verein.
"Zum Abschluss meiner fünfjährigen Amtszeit sehe ich die Situation unseres Vereins mit einem weinenden und einem lachenden Auge", erklärte Sauf, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte und den Führungsstab an Hans Poschet weitergab. Das lachende Auge, weil es ihm gelungen sei, die Organisation des Vereins wieder auf solide Beine zu stellen. Das weinende Auge, weil er es nicht geschafft habe, die räumlich voneinander getrennt und autark agierenden Abteilungen Boxen und Gewichtheben zu einer Annäherung zu bewegen. "Der Hauptverein wird wieder ausschließlich durch ehrenamtliche Mitglieder der Gewichtheber-Abteilung getragen und geführt", konstatierte Harald Sauf. Die Boxer-Abteilung habe das Ansinnen "Wiedervereinigung der Abteilungen unter einem Dach" sehr direkt abgewiesen. "Ob und wie lange diese Zweckgemeinschaft noch funktionieren wird, ist abzuwarten", gab Sauf zu bedenken.
Er bedauerte zudem, dass der Verein, der sich heuer im Jahr des 125-Jubiläums befinde, wohl keine Feier zum Geburtstag organisiert. "Meinen großen Respekt und Dank an alle, die im Verein ehrenamtlich tätig sind, denn ihre Arbeit ist unbezahlbar", sagte Sauf. Die Zusammenarbeit zwischen der Vereinsführung und den Abteilungen laufe nach wie vor zweckmäßig. Positives konnte Sauf vom Mitgliederstand vermelden, denn der KSV habe auf 417 Mitglieder zugelegt. Kassier Reiner Stöcker wies für das vergangene Jahr einen kleinen Überschuss aus.
Harald Sauf hatte den Antrag auf Abschaffung des Familienbeitrags gestellt und damit begründet, dass der Familienbeitrag in Folge der Datenschutzgrundverordnung einen sehr hohen Aufwand in der Mitgliederverwaltung mit sich bringt und es immer wieder Leute gebe, die das System ausnutzen wollten. Maik Dreßler wollte die Abschaffung nicht verstehen, denn einen Familienbeitrag habe jeder Sportverein in Kitzingen. In der Abstimmung fiel der Antrag mit großer Mehrheit durch. Derweil nahmen die anwesenden Mitglieder eine von Sauf vorgeschlagene Beitragserhöhung ab dem kommenden Jahr an. Das bedeutet, dass künftig Erwachsene 84 Euro, Familien 125 Euro zu zahlen haben.
Die Neuwahlen gingen rasch über die Bühne, weil Hans Poschet bereit stand, um Sauf als Vorsitzenden abzulösen. Er hat Harald Sauf als Stellvertreter an seiner Seite und bildet mit Kassier Reiner Stöcker und Schriftführerin Astrid Kropp die Führungsspitze. Weitere Positionen bekleiden Johannes Dworschak (Hallenwart), Astrid Kropp (Gleichstellungsbeauftragte), Hans Poschet (Vergnügungswart und Vereinsheft), Harald Sauf (Mitgliederverwaltung), Raymond Eiber (Webmaster) und die Revisoren Michael Fischer, Kai Kasper und Anton Butz.
Maik Dreßler ließ zwei Veranstaltungen der Boxer Revue passieren und stellte stetig steigende Mitgliederzahlen fest. "Wir haben einen erfolgreichen Nachwuchs und mit Katharina Fischer wieder einmal eine Deutsche Jugendmeisterin", schilderte Armin Uhl von den Gewichthebern. Er lobte auch die erfolgreichen Masters-Athleten Karl-Heinz Schwenkert und Thomas Stöhr und strich das prima Mannschaftsgefüge heraus. Die Gewichtheber seien bestrebt, in die Bayernliga aufzusteigen und seien auf einem guten Weg.