
"Wenn Sie zehn Euro weniger bezahlen, dann muss irgendjemand zehn Euro mehr bezahlen": So machte Marktbreits Bürgermeister Harald Kopp bei der gut besuchten Bürgerversammlung am Montagabend in Gnodstadt die Logik der neuen Grundsteuerreform deutlich. Denn unter dem Strich bleiben die Einnahmen für die Stadt "einkommensneutral".
Für die Bürgerinnen und Bürger selbst hat die Reform unter Umständen größere Auswirkungen. Gut 470.000 Euro bei den Einnahmen in der Grundsteuer A für landwirtschaftliche Grundstücke und rund 590.000 Euro bei der Grundsteuer B für die restlichen Flächen – das sind die geschätzten jährlichen Einnahmen nach der Steuerreform und so hoch waren sie auch schon in den Jahren zuvor. Die Gesamtsituation der Stadt bleibe gleich, bei den Bürgerinnen und Bürgern ändere sich einiges, zum Teil gar viel, so Kopp.
Bei steigenden Einwohnerzahlen – die 4000er Marke ist überschritten – kann der Bürgermeister auf eine noch schuldenfreie Stadt blicken. Was bei genauem Hinsehen so nicht ganz stimmt, denn über die Verbände, etwa bei Abwasser oder den Schulen, ist Marktbreit dennoch schuldenbeteiligt. Noch könne er zur Mittagsbetreuung von Grundschulkindern keine konkrete Auskunft geben, so Kopp, doch ist der Schulverband "in Verhandlungen, eine große Lösung zu finden".
Zwei große Bauprojekte in der Stadt
Nur kurz ging Kopp auf die beiden großen Bauprojekte der Stadt ein und zeigte Fotos von der Mainufergestaltung, die wohl bald abgeschlossen sein dürfte. Während der Bau des AWO-Seniorenheimes auf dem Ohrenberg bereits fortgeschritten ist, ist das davor liegende Baugebiet noch in der Erschließungsphase, erste Umrisse der künftigen Straßenführung sind aber schon zu erkennen.
Gar nicht zufrieden zeigten sich einige Gnodstädterinnen über den Service im Marktbreiter Rathaus. Nachdem, so Kopp, der Zugang zum Rathaus während der Corona-Pandemie sehr beschränkt war, können die Mitarbeitenden nun während der Öffnungszeiten jederzeit besucht werden. Allerdings nur, so Kopp, Sofern sie gerade Zeit hätten. Deshalb ist immer eine Anmeldung über den Empfang nötig. Termine könnten aber jederzeit telefonisch, per Mail oder ganz bequem übers Internet gemacht werden.
Zusammen mit dem Bauhof wird Kopp demnächst einige Schotterwege in der Gnodstädter Flur besichtigen, um zu entscheiden, wo Verbesserungen nötig sind. Die Versorgung mit Internet sollte, so Kopp auf eine weitere Frage, im Stadtteil eigentlich ganz gut sein. Über den Glasfaserausbau für noch schnelleren Informationsstrom konnte er keine Aussagen machen. Bezüglich des Winterdienstes, vor allem in kleineren Gassen, werde er sich noch einmal mit dem Bauhof besprechen.