Wer würde wohl dem Marktbreiter Bürgermeister Harald Kopp bei dieser weisen Erkenntnis widersprechen: "Haushalt ist immer viele Zahlen." Vor allem am Donnerstagabend, als nach knapp anderthalb Stunden Zahlenvortrag von Kämmerer Wolfgang Schmer der Etat der Stadt für das Jahr 2024 beraten und einstimmig verabschiedet war.
Zu Beginn der Beratung hatte Kopp festgestellt: "Das Ganze ist wie immer ein Plan." Denn was am Ende vor allem von den Investitionen umgesetzt werde, das wird noch entschieden, auch wenn das Haushaltsjahr schon über die Hälfte Vergangenheit ist. Und auch wenn Kopp den späten Verabschiedungstermin irgendwie nicht so ganz schlecht fand, da das Werk auf Zahlen beruhe, die der Kämmerer bis heute zur Verfügung habe. Schmer selber fand: "Die Aufstellung sollte wesentlich schneller erfolgen."
Noch ist Marktbreit schuldenfrei
Und so galt Schmers erster Blick auch der Grundsteuer, die in Bayern in der Reform ist. Da werde es wohl für das kommende Jahr eine eigene Hebesatzung geben, eh mit dann gesicherten Zahlen 2026 diese Steuer wieder im normalen Haushalt erscheint.
Noch ist die Stadt schuldenfrei, doch das dürfte sich ab dem Jahr 2025 ändern, denn dann werden die Rücklagen verbraucht und die Investitionen Kredite erforderlich machen, bis Ende 2027 sind da rund 3,6 Millionen veranschlagt. Die Frage ist, ob die Planungen so umgesetzt werden können, wie vorgesehen – denn das ist, wie Kopp sagte: "Nicht in Stein gemeißelt."
Was klar ist: Der Gesamtetat 2024 hat ein Volumen von knapp 18 Millionen Euro – über zwei Millionen mehr, als im Vorjahr. Während der Verwaltungshaushalt mit knapp 11,5 Millionen Euro stabil bleibt, steigen die Investitionen auf rund 6,5 Millionen Euro. Rund zwei Millionen Euro fließen in die Erschließung der Fortführung des Wohngebiets Ohrenberg, ebenfalls zwei Millionen Euro sind für den Abschluss der Mainufergestaltung im Haushalt. Positiv: Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt ist nicht mehr negativ.
Rückhalteflächen zwischen Autobahn und Gnodstadt geplant
Fragen der Räte bezogen sich auf das Baugebiet Ohrenberg: Die Grundstücke könnten ab Ende 2025 vermarktet werden. Auch nach Schutz vor Starkregen wurde gefragt: Zwischen der Autobahn und Gnodstadt sind weitere Rückhalteflächen für den Bräubach geplant, allerdings sprach Kopp hier von einem "Igel- und Hasenrennen mit dem Klimaschutz". Auch für den Malerwinkel werden 90.000 Euro an Mittel eingestellt: Die Fassade ist renovierungsbedürftig und einige Fenster müssen erneuert werden.
Und da ist schließlich noch der marode Hochbehälter für die Wasserversorgung, der für gut zwei Millionen Euro neu gebaut werden muss. Davon profitiert auch Segnitz, das von dort Wasser erhält. Noch ist aber völlig unklar, wie das Dorf auf der anderen Mainseite finanziell beteiligt wird.