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DETTELBACH
Neue Fähre oder doch eine Brücke?
Mainreise, Frankenserie       -  Die Dettelbacher Mainfähre Herta wartet am Mainsondheimer Ufer auf Kundschaft. Wie  lange noch, ist derzeit offen, Klar ist, dass die Zulassung bis 2029 läuft, Was danach kommt, wird derzeit im Dettelbacher Stadtrat diskutiert.
Foto: Daniel Biscan | Die Dettelbacher Mainfähre Herta wartet am Mainsondheimer Ufer auf Kundschaft. Wie lange noch, ist derzeit offen, Klar ist, dass die Zulassung bis 2029 läuft, Was danach kommt, wird derzeit im Dettelbacher Stadtrat ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:55 Uhr

Wie sieht die Zukunft der Dettelbacher Mainfähre aus: Sanierung? Neubau? Gar elektrisch? Oder doch eine Brücke? Fragen, mit denen sich am Montagabend der Stadtrat auseinander setzte, ohne allerdings zu einem Ergebnis zu kommen.

Alte Dame auf dem Main

Die Auslöser für die Diskussion um Herta sind vielfältig. Zum einen ist klar: Die Zulassung für die Fähre in ihrer heutigen Form erlischt Ende 2029, also in elf Jahren. Die „alte Dame“ auf dem Main ist schwer in die Jahre gekommen, wird immer reparaturanfälliger. Ersatzteile sind kaum noch zu bekommen. Derzeit pausiert sie wieder wegen eines Motorproblems.

Weiter mit der Fähre

Die Mainsondheimer hatten in der Bürgerversammlung vor einigen Wochen mit großer Mehrheit die Empfehlung an den Stadtrat ausgesprochen, die Fährverbindung beizubehalten und keine Brücke zu bauen. Und schließlich hatte die CSU-Fraktion im Mai beantragt, eine Elektrifizierung der Fähre zu prüfen.

Das hat die Verwaltung gemacht Am Montag trug Gutachter Dieter Urmann eine Analyse des Bestands und möglicher Lösungen vor. Grundsätzlich ist ein Fährbetrieb an den beiden Anlegestellen in Dettelbach und Mainsondheim mit nur wenig Verbesserungen an den Zufahrtsrampen weiter möglich.

Herta ist das Problem

Das Problem ist die Fähre selber, die im jetzigen Zustand mit dem offenen Rumpf, dem niedrigen Steuerhaus, nur einem Antrieb und der einseitigen Anbauweise im Jahre 2030 wohl keine Zulassung mehr erhalten wird. Urmann verglich die Bauweise mit einer Badewanne: „Wenn's Wasser rein läuft, läuft sie voll und sinkt“. Ob ein Umbau überhaupt möglich ist und das auch noch wirtschaftlich, ist sehr fraglich.

Alternative Neubau

Die Alternative: Ein Neubau, der dann auch zukunftssicher ist. Der hätte dann wasserdichte, getrennte Abteilungen, ein Steuerhaus zum „drüberschauen“ über höhere Fahrzeuge, zwei unabhängige Antriebe und vieles mehr, was für eine Zulassung für Fähren eben nötig ist.

Beispiele für solche Fähren zeigte der Gutachter von der Mosel und der Donau. Die Größe einer neuen Fähre orientiere sich an den Nutzerzahlen. Heute sind das rund 100 Fahrzeuge pro Tag, etwa 600 Radfahrer und 400 Fußgänger pro Monat. Dazu kommen die Inhaber von Mehrfahrkarten. Die neue Fähre dürfte etwas größer ausfallen als die Herta: Anstelle 16 mal 4,5 Meter sollten es rund 20 mal 6,5 Meter sein.

Rund 1,5 Millionen Euro

Die Kosten für einen Neubau sind am Ende vom Antrieb abhängig. So dürfte sich ein reiner Dieselbetrieb auf grob geschätzte Kosten in Höhe von einer bis 1,5 Millionen Euro belaufen. Ein Elektroantrieb, bei dem der Strom an Bord mit Dieselgeneratoren erzeugt wird, käme etwa gleich teuer. Etwa 1,5 bis zwei Millionen Euro kostet eine reine Elektrofähre und eine „Hybridfähre“, bei der ein Dieselgenerator Strom für den Motor und eine Pufferbatterie erzeugt.

Optionen offen halten

Trotz der Empfehlung aus Mainsondheim, auf einen Brückenbau zu verzichten, möchten sich die Räte diese Option offen lassen. Auch wenn eine befahrbare Brücke wohl wegen der Lage kaum in Frage kommen dürfte, sollten doch die Kosten für eine Fußgängerbrücke geprüft werden. Die Diskussion wird fortgesetzt.

 
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    Eine Fußgänger/Radfahrerbrücke günstig gelegen, könnte vermutlich sogar die bessere und dauerhaft billigere Lösung sein.
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