Der Verein Nationalpark Steigerwald hat auf Aussagen von Vertretern der Interessengemeinschaft "Holzverarbeiter im Steigerwald" reagiert. Diese hatten sich anlässlich des Tag des Waldes in einer Mitteilung unter anderem dafür stark gemacht haben, verstärkt Holz aus regionalen Wäldern, darunter dem Steigerwald, zu nutzen – im Sinne des Klimaschutzes.
In dieser Frage vertritt der Vorsitzende des Nationalpark-Vereins, Liebhard Löffler, in seiner Pressemitteilung eine gegensätzliche Position. Er bezeichnet alte Buchenwälder, wie sie im Steigerwald vorkommen, als die "besseren CO2-Speicher". Trotzdem unterlägen sie einem immer höheren Nutzungsdruck, kritisiert er. Löffler bezieht sich auf "hochkarätige Waldexperten", die alte Wälder im Zusammenhang mit dem Klimawandel für "wichtige Verbündete der Menschen halten". Beim Verbrennen von Holz würde das gespeicherte CO2 wieder als Treibhausgas in die Atmosphäre abgegeben. Auch Holzprodukte, etwa Bücher oder Möbel, seien keine idealen Kohlendioxid-Speicher, da diese oft nach wenigen Jahren der Nutzung verfeuert würden.
Experte kritisiert steigenden Nutzungsdruck
Löffler erwähnt in seiner Mitteilung beispielsweise Waldexperte Norbert Panek, der behauptet, der Kohlenstoffvorrat im Totholz in nicht länger genutzten Wäldern sei viermal höher als im Wirtschaftswald. Panek sei besorgt, weil der Nutzungsdruck auf Wälder, insbesondere Buchen-Staatswälder, stetig zunehme. Unter Berufung auf Waldexperten Laslo Maraz hält Löffler fest, dass Bäume nicht so schnell nachwachsen würden, wie der Holzbedarf derzeit steigt.
Das Fazit des Vereins Nationalpark Steigerwald lautet deshalb, weiter konsequent das Ziel zu verfolgen, im Staatswald des Steigerwalds ein Großschutzgebiet als Unesco-Weltnaturerbe zu erreichen.
Viel zu lange wurde nicht über die positiven Auswirkungen auf das Klima des nachhaltig bewirtschafteten Steigerwald geschrieben, obwohl mehrere namhafte Wissenschaftler bewiesen haben, dass ein bewirtschafteter Wald viel mehr kann als ein Naturwald.
Danke, dass sich die "Holzverarbeiter im Steigerwald" für die nachhaltige und klimafreundliche Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoff Holz aussprechen.
Wenn man von durchschnittlich 10 Beschäftigte pro Betrieb ausgeht, sprechen wir von 600 Arbeitsplätze.
Diesbezüglich wären folgende Fragen von den Mitgliedern des Vereins NP Steigerwald zu beantworten.
1. Woher kommt der Rohstoff Holz, wenn die 10.000 ha aus der Nutzung genommen werden?
2. Wie will man die 600 Arbeitsplätze erhalten und das Einkommen der Familien sichern?
3. Warum kann man den Weg der Staatsforsten mit dem Trittsteinkonzept, den tausenden Biotop- und Methusalembäume für die nächsten 50 Jahre nicht mitgehen?