
Die Umgehung von Rüdenhausen wurde offiziell für den Verkehr frei gegeben. Bei der Feierstunde vor Ort sprachen die Redner von einem großen Tag für den Ort, nachdem das seit langem geplante und vor sechs Jahren begonnene Vorhaben nun komplett fertig gestellt wurde. Rund 9,5 Millionen Euro kostet das Projekt, das in drei Bauabschnitten geschaffen wurde.
Von den Kosten trägt die Bundesrepublik Deutschland 8,5 Millionen Euro, den Anteil von einer Million Euro für die Staatsstraße übernimmt der Freistaat Bayern. Dabei wurde die Bundesstraße 286 auf 2,1 Kilometer neu gebaut, wie auch rund 900 Meter der Staatsstraße zwischen Rüdenhausen und Greuth. Zwei Kreisverkehre, vier Brücken und drei Regenrückhaltebecken entstanden in dem Zusammenhang.
Erste Überlegungen und Pläne zum Bau der Umgehung bestanden bereits seit den sechziger Jahren, die Realisierung dauerte aber. So erteilte der Staat 2002 den Planungsauftrag, 2006 wurde der Vorentwurf genehmigt. Die Planfeststellung erfolgte 2009, ehe es 2011 los ging und 2012 schließlich die ersten Baufahrzeuge rollten.
Für Rüdenhausen sei die Verkehrsfreigabe "ein denkwürdiger und lange herbei gesehnter Festakt", hob Bürgermeister Gerhard Ackermann hervor. Wohl auch deshalb spielte unter der Brücke in Richtung Abtswind sogar der Posaunenchor beim Festakt am Freitagvormittag, zu dem sich viele Rüdenhäuser Bürger Zeit genommen hatten.
Staatssekretär Gerhard Eck, hob wie die weiteren Redner, das stete Engagement der Rüdenhäuser beim Thema Umgehung hervor, mit Altbürgermeister Otto Spangler und seinem Nachfolger Gerhard Ackermann an der Spitze, die nicht locker ließen. Viele Hürden galt es zu überwinden, manche Bürger hatten zwischenzeitlich nicht mehr an eine Realisierung geglaubt, so Eck. Die schwierige Verkehrssituation in Rüdenhausen mit den engen und gefährlichen Kurven der Ortsdurchfahrt rechtfertigten den Bau.
"Was lange währt, wird endlich gut", zitierte Landrätin Tamara Bischof ein Sprichwort in Bezug zu der Umgehung. Das fertige Bauwerk entlaste den Ort und steigere die Wohnqualität für Rüdenhausen. Sie wies darauf hin, dass der Bau auch wegen des Naturschutzes und der vielen Ausgleichsmaßnahmen nicht so einfach gewesen sei. Zudem lief parallel das Verfahren der Flurbereinigung durch das Amt für Ländliche Entwicklung, führte Veselin Kolev von der Behörde an.
Rüdenhausens Bürgermeister Ackermann bemängelte, das sich die vierjährige Verzögerung des Baus "leider negativ auf die Dorferneuerung" auswirke, weil man mit der Vergabe von Aufträgen zur Gestaltung des Altorts warten musste. Nun könne man das Ganze angehen. Ackermann prangerte auch an, dass man vor allem bei der Planung der Brücken Wege für Fußgänger und Radfahrer ausgespart habe. Nach der Segnung des Projekts durch Pfarrer Ernst-Ludwig Werner und Diakon Lorenz Kleinschnitz wurde zum Imbiss in die Turnhalle des TSV geladen.
Das ist einfach nur erbärmlich.
Ein Wunder ist, dass die zuerst gebauten Minibrücken noch nicht saniert werden müssen