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WÜRZBURG/KITZINGEN
Nach Schlägerei: 45-Jähriger ist jetzt Invalide
Gisela Schmidt
Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 04.02.2017 03:49 Uhr

Schlimmes Ende eines Streits: In einem Kitzinger Lokal wurde im August 2014 ein Mann so schwer verletzt, dass er heute schwerbehindert ist. Die mutmaßlichen Täter stehen jetzt vor dem Landgericht Würzburg. Die Anklage wirft ihnen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.

Die Männer sind Brüder, 24 und 25 Jahre alt, und waren im Sommer 2014 aus Bulgarien nach Kitzingen gekommen, um hier um auf dem Bau zu arbeiten. Am 10. August besuchten sie das Lokal. Hier, so die Staatsanwaltschaft, habe der eine einen 45-Jährigen vom Stuhl gestoßen und ihm eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Danach hätten beide auf den am Boden liegenden Mann eingetreten und -geschlagen.

Die Angeklagten erklären sich über ihre Verteidiger. Ihr Mandant habe gesehen, wie sein Bruder Streit mit dem Opfer hatte, trägt die Anwältin des 24-Jährigen vor. Deshalb habe er dem 45-Jährigen einen Fausthieb versetzt. Keinesfalls habe der Angeklagte jemand töten wollen.

Der Verteidiger des Bruders erzählt, dass der 25-Jährige mit einer Bedienung in Streit über das Wechselgeld geraten sei. Der 45-Jährige sei dazu gekommen, es habe einen Wortwechsel mit Beleidigungen gegeben und schließlich „eine körperliche Auseinandersetzung“. Eine Bierflasche habe der 25-Jährige nicht gesehen. Und genau wie sein Bruder sei auch er betrunken gewesen.

Nun tritt das Opfer in den Zeugenstand. Der Mann ist seit der Tat zu 70 Prozent schwerbehindert und bezieht eine kleine Rente. Er habe einen Streit in dem Lokal schlichten wollen, sagt er. Plötzlich habe er von hinten einen Schlag auf den Kopf bekommen. Wer ihn angegriffen hat, habe er nicht gesehen, er habe am Kopf geblutet und sei nach Hause gegangen. Hier habe er plötzlich nicht mehr sprechen und seine rechte Körperhälfte kontrollieren können, dann sei er bewusstlos geworden.

Der 45-Jährige hatte unter anderem einen Schädeldachbruch und eine Gehirnblutung erlitten. Nach der Tat lag er drei Wochen im künstlichen Koma und war drei Monate lang in stationärer Behandlung. Noch heute ist seine Motorik eingeschränkt, er hat Schmerzen und Probleme beim Sprechen.

Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

 
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