
Fast zwei Monate ist er bereits im Amt, jetzt wurde Gerd Düll während einer Feierstunde in Iphofen auch offiziell als Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg eingeführt.
Düll ist so etwas wie ein "alter Neuer": Bis zur Fusion mit dem Amt in Würzburg hatte er schon viele Jahre an der Spitze des AELF Kitzingen gestanden. Auf Wunsch des Ministeriums übernahm er im Zuge der Neuausrichtung der Bayerischen Landwirtschaftsverwaltung 2021 die Leitung des neu geschaffenen Amtes Fürth-Uffenheim. Nun tritt Düll die Nachfolge von Harald Blankart in Kitzingen-Würzburg an, der vor wenigen Wochen nach langer schwerer Krankheit gestorben ist.
Das Aufgabengebiet der Behörde ist groß: 150 Mitarbeiter hat das Amt Kitzingen-Würzburg, verteilt auf vier Standorte und fünf Reviersitze. Ein Teil der Angestellten ist nur für den Raum Kitzingen/Würzburg zuständig, die Bereiche Bildung und Beratung für Landnutzung, Nutztierhaltung und Gemeinschaftsverpflegung dagegen für ganz Unterfranken, das Versuchszentrum Nordwest-Bayern in Schwarzenau für Unterfranken und Mittelfranken, die Abteilung Gartenbau für Unterfranken und Oberfranken. Auch das Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald fällt in die Verantwortung der Behörde.
Ernährung in der Region sichern, um nicht erpressbar zu werden
Die Ämter seien das Gesicht und die Speerspitze des Landwirtschaftsressorts, sagte Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer. Das Ministerium könne noch so viele Mitteilungen verschicken – die Ämter seien mit den Bürgern in Kontakt. Dort merke der Bürger, ob ihm geholfen wird, wie er behandelt wird; dort entscheide sich, was in der Fläche umgesetzt werde.
Die Ernährung mit guten Produkten aus der Region zu sichern sei eine wichtige Aufgabe der Landwirtschaft, um nicht abhängig und erpressbar zu werden; eine weitere, die Heimat lebenswert, gesund und intakt nachhaltig zu gestalten. Als Herausforderung im Klimawandel sprach Bittlmayer den Waldumbau, die Trockenforschung in Schwarzenau sowie den effizienten Umgang mit Wasser an. Wichtig sei auch ein Abbau von Bürokratie.
Die Behörden müssten den Menschen erklären, was in Landwirtschaft und Forsten warum getan werde. Dafür brauche es Menschen wie Gerd Düll, der über ein enorm breites Wissen verfüge. Wie groß sein Verantwortungsgefühl sei, zeige die Tatsache, dass Düll neben seinem eigentlichen Amt noch 14 Sonderaufgaben habe.

Hubert Bittlmayer und Landwirtschaftsdirektor Robert Fett würdigten die Verdienste des verstorbenen Harald Blankart und dankten Elfi Raunecker, die in der Zeit von dessen Krankheit die Behörde kommissarisch geleitet hatte. Raunecker, die im Dezember als Bereichsleiterin Forsten in Ruhestand gehen wird, war neben ihren Aufgaben 24 Jahre lang Gleichstellungsbeauftrage der Forstverwaltung.