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Kitzingen
Nach Corona: Tierheim Kitzingen befürchet Abgabewelle
Deutschlandweit stieg die Nachfrage nach Haustieren während Corona – so auch in Kitzingen. Aber was passiert mit den Tieren, wenn wieder Normalität herrscht?
Deutschlandweit stieg wegen Corona die Nachfrage nach Haustieren. Das Tierheim Kitzingen befürchtet aber eine Abgabe-Welle, wenn wieder Normalität einkehrt.
Foto: Andreas Arnold/dpa | Deutschlandweit stieg wegen Corona die Nachfrage nach Haustieren. Das Tierheim Kitzingen befürchtet aber eine Abgabe-Welle, wenn wieder Normalität einkehrt.
Lukas Kutschera
Lukas Kutschera
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:58 Uhr

Egal ob wegen Kurzarbeit, Schule im Netz oder Home-Office: Die meisten Leute verbrachten die vergangenen Monate mehr Zeit in den eigenen vier Wänden und beschränkten ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum. Mit dieser neuen Situation holten sich viele Menschen tierische Begleiter ins Haus. Deutschlandweit vermeldeten die Tierheime eine hohe Nachfrage – so auch in Kitzingen. Doch es gibt Bedenken, wie es nach Corona mit den Haustieren weitergeht.

Befürchtung: Große Abgabewelle nach Corona

"Anfragen haben wir in Corona-Zeiten sehr viele – mindestens das Doppelte als sonst", sagt die Leiterin des Kitzinger Tierheims, Angela Drabant. "Dabei sind aber auch einige, die wir gar nicht ernst nehmen können." Viele Menschen hätten unrealistische Vorstellungen, was für ein Aufwand so ein Hund überhaupt mache, oder wie es mit dem Tier weitergehe, wenn sie wieder weniger Zeit zuhause hätten. "Den Hund haben sie die nächsten zehn Jahre", sagt die Tierheimleiterin, "nicht nur während Corona."

Rechnet Angela Drabant also mit einer regelrechten Abgabewelle in den Tierheimen, wenn wieder Normalität einkehrt? "Diese Befürchtung hab ich ganz doll", sagt sie. "Die Züchter machen gerade gutes Geschäft." Im Tierheim würden die Mitarbeiter versuchen, nachhaltig und nur an wirklich interessierte Menschen zu vermitteln. Woran erkennt sie die? "Das sagt mir oft das Bauchgefühl", meint Drabant, die seit über 30 Jahren in ihrem Beruf tätig ist. "Aber ganz sicher kann man leider nie sein."

Zoohandlung: Bis zu fünf Erstausstattungen am Tag

Ähnlich sieht es auch Marietta Wille, Juniorchefin vom Kitzinger Fressnapf, einer Zoohandelskette. "Wir haben die Befürchtung, dass nach Corona die Tierheime überquellen werden", sagt sie. Denn: "Man merkt, dass die Leute nicht in den Urlaub fahren und sich Haustiere kaufen."

In ihrer Filiale bietet sie lebende Tiere aus den Bereichen Aquaristik, Terraristik und Nager an. Auch hier würden mindestens doppelt so viele wie sonst gekauft werden. Genauso schaue es beim Tierbedarf aus: "Wir haben am Tag vier bis fünf Erstausstattungen für Hunde", berichtet Wille. Mehr, als gut beraten und beim Verkauf auf eine artgerechte Ausstattung bestehen, könne aber auch sie nicht machen.

Lichtblick: Hohe Nachfrage auch beim Gassi gehen

Die besonderen Umstände wegen des Coronavirus haben aber auch erfreuliche Auswirkungen auf die Situation im Kitzinger Tierheim. Fürs Gassi gehen mit den Tieren melden sich mehr Freiwillige. "Da haben wir viele Anfragen", erzählt Leiterin Angela Drabant. Ein möglicher Grund: Die Versorgung von Tieren sei als "triftiger Grund" nicht von den Ausgangsbeschränkungen betroffen gewesen. Manche Interessierte hätte sie sogar abweisen müssen, weil gar nicht genug Hunde zum Ausführen da waren. 

 
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