200 Besucherinnen und Besucher waren angetan vom 25. Fränkischen Sänger- und Musikanten-Treffen im Innenhof des Schlosses Schwanberg. Die gastgebende Priorin der Communität Casteller Ring, Ursula Buske, freute sich auf den Wiederbeginn der traditionsreichen Veranstaltung nach der Corona-Zäsur. "Musik erfreut die Herzen der Menschen", sagte die Priorin und beschrieb so den Sinn des Abends perfekt.
Moderator Reinhard Hüßner dankte Schwester Dorothea für ihre organisatorische Arbeit und führte gewohnt launig und oft mit einem verschmitzten Lächeln und süffisanten Anmerkungen durch den Abend. So vermutete er, dass die sagenumwobene Hadeloga neben ihm Platz genommen hätte, als sich Ursula Buske mit ihrem weißen Habit neben ihn setzte.
Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums erinnerte Reinhard Hüßner an Geschichten unter den Rubriken Wein und Bier, Mundart, Heimatkunde und Brauchtum. So sei das erste Weingesetz in Deutschland 1482 in Kitzingen verabschiedet worden, bis zum 2. Weltkrieg sei in Franken hauptsächlich der fränkische Satz angepflanzt worden, ehe sich in der Folgezeit der sortentypische Anbau und Ausbau durchgesetzt habe.
Das Singen beim Papa im Auto gelernt
Die Landtagsabgeordnete, Mitglied der evangelischen Landessynode und passionierte Sängerin Barbara Becker bekannte, dass sie das Singen beim Papa im Auto gelernt habe. Sie lobte die Traditionspflege durch die Veranstaltung und die Unterstützung des Singens und Musizieren in der Volksmusik durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken. Vizelandrätin Susanne Knof merkte an, dass Singen und Musizieren nachweislich eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Menschen habe.
Fast ein Heimspiel als Schwanberg-Anrainer hatten die "Wiesenbronner Kärwemusikanten" und als Streicher-Musikanten trat das Ensemble "Frankenstreich" aus Würzburg und Arnstein auf. Jubiläums-Chor waren die vierstimmig singenden "Aurachtaler Sänger" aus Eschenbach, die schon 50 Jahre auf Bühnen stehen.
Kurzfristig eingesprungen waren zudem die "Kleinlangheimer Pfarrgasssänger" und sangen in ihrer Tracht. Die Nordheimer Bürgermeisterin Sibylle Säger stand mit ihrem Mann, drei Söhnen und einer Schwiegertochter als Familien-Sextett auf der Bühne. Als Bläserensemble intonierten sie unter anderem den "Jäger aus Kurpfalz" und Mozarts "Kleine Nachtmusik".
Eine überaus passendes "Grußwort" steuerte Rödelsees Bürgermeister Burkhard Klein bei, denn er sang sein Grußwort auf die Melodie des "Frankenliedmarsches" mit seinem eigenen Text. Den Abschluss des Abends bildete das gemeinsam von allen Auftretenden und Zuhörenden gesungene Lied "Der Mond ist aufgegangen".