Gut gelaunte Menschen flanierten durch die Straßen und Gassen der Altstadt – viele mit einem Glas Wein, einem Cocktail, einem Bier oder etwas Anti-Alkoholischem in der Hand, oder einem Flammkuchen oder einem Brötchen mit Leckerem vom Grill. Angelockt von Musik führte ihr Weg in verschiedene Ecken von Mainbernheim.
Zum vierten Mal hatte der Arbeitskreis Kultur und Tourismus (AKuT) zur Musiknacht in historischen Gemäuern eingeladen. Unter dem Motto "Berna – klingt echt gut" zeigten sieben Bands mit Mainbernheimer Wurzeln ein breites Spektrum musikalischen Könnens.
Zehn bis zwölf AKuTler waren seit März mit den Vorbereitungen beschäftigt. Eine Woche vor der Veranstaltung wurde dann mit dem Ausräumen der Scheunen begonnen, die von den Besitzern wieder zur Verfügung gestellt wurden. Bei der spätsommerlichen Musiknacht waren dann etwa 50 Helferinnen und Helfer im Einsatz, weiß Thomas Bachleitner von AKuT. Zahlreiche Mainbernheimer, aber auch Besucher von außerhalb, nutzten das vielfältige Angebot und füllten die Keller, Scheunen und öffentliche Räume.
Einziger Kritikpunkt ist fehlendes spritziges Wasser
Im Rathaussaal war das Saxophonensemble "Saxofun" der Städtischen Musikschule Karlstadt zu Gast. Mit dabei Mainbernheims Pfarrer Paul Häberlein am Tenorsaxophon. Ihr Repertoire reichte von Swing bis Pop, aber auch geistliches Liedgut war zu hören. Etliche der Steintreppenstufen auf dem Platz vor dem Rathaus waren mit Polstern bedeckt. Dieses Sitzangebot nutzte man sehr gerne, um die Klänge der Saxophone zu genießen, oder die aus dem gegenüberliegenden Gewölbekeller von Querflöte, Gitarre und Schlagzeug. Dort begeisterte die Acoustic-Band "Redwood Tree" mit Coversongs und Eigenkompositionen.
In einer Scheune in der Herrnstraße ertönten fetzige Songs von "the Fuuh". Die beiden Kommandanten der Feuerwehr sind Bandmitglieder. Gefühlvolle Balladen oder witzige Trinklieder spielte die Irish-Folk-Band "Shaggy Rovers", in der auch Bachleitner spielt, in einer Scheune in der Sonnengasse. In der zu einem Pop-Up-Pub umgestalteten Scheune verströmten sie "Original fränkisch-irische Pubstimmung".
In den Quartiersgaragen in der Herrnstraße spielten "50m Freistil" eine Mischung aus deutschsprachigem Indie-Pop und Rock, während in der Kellergasse Daniel, diesmal solo ohne Hanna, mit seinem Gesang begeisterte und einige Meter weiter der "Bernemer Singbär" Achim Zepter mit seinen Freunden volles Haus beim traditionellen Wirtshaussingen hatte.
Am Tag danach zog Bachleitner eine positive Bilanz. Nach eher schleppendem Beginn ("Da war ich schon etwas nervös") habe es sich ab 19 Uhr gefüllt. Auf 700 bis 1000 Besucher schätzt er die Zahl der Besuchenden. Der einzige Kritikpunkt, der bislang zu ihm gedrungen sei: Es habe kein spritziges Wasser gegeben. "Das kriegen wir hin beim nächsten Mal", versichert Bachleitner.