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Kitzingen
Museumsschließung: Hofmann sieht Verschwendung von Steuergeld
Die Leiterin des Museums Barockscheune in Volkach wirft Kitzingen vor, nicht ernsthaft am Fortbestand des Stadtmuseums gearbeitet zu haben. Das sollte Museen eine Lehre sein.
Wird laut Stadtratsbeschluss geschlossen: das Städtische Museum Kitzingen in der Landwehrstraße.
Foto: Ralf Dieter | Wird laut Stadtratsbeschluss geschlossen: das Städtische Museum Kitzingen in der Landwehrstraße.
Bearbeitet von Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:39 Uhr

Verständnislos reagiert die Leiterin des Museums Barockscheune in Volkach, Margit Hofmann, die für die SPD auch im Kitzinger Kreistag sitzt, in einer Stellungnahme auf die vom Kitzinger Stadtrat beschlossene Schließung des Kitzinger Stadtmuseums. "Wie kann es sein, dass ein Stadtrat ein so wichtiges Thema in einer einzigen Sitzung 'durchwinkt' und eine derart weit reichende Entscheidung ohne große Diskussion mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Hauruck-Verfahren fällt?", fragt sich Hofmann. Wobei hier korrekterweise anzumerken ist, dass sich der Kitzinger Stadtrat tatsächlich in mehreren Sitzungen mit der Zukunft des Museums beschäftigt und bereits vor einem halben Jahr festgelegt hat, für das Museum keine Stellen mehr einzuplanen – was die jetzt beschlossene Schließung quasi vorweggenommen hat.

Margit Hofmann
Foto: SPD-Kreisverband | Margit Hofmann

Hofmann verweist in ihrem Schreiben darauf, dass das historische Gebäude in der Kitzinger Landwehrstraße 2007 eigens für das Museum aufwändig renoviert und für den Museumsbetrieb eingerichtet worden sei. "Finanziert wurde das Ganze mit Steuergeldern, öffentlichen Zuschüssen und Fördermitteln in beträchtlicher Höhe" – für ein Museum, das gerade einmal elf Jahre, von 2007 bis 2018, in Betrieb war. Sie sieht darin eine Verschwendung öffentlicher Gelder; die Stadt Kitzingen sei hier kein gutes Vorbild.

Hofmann: Kitzingen ist kein gutes Beispiel

Da das Museum bereits seit 2018 vorübergehend geschlossen war, hätten Stadtverwaltung, OB, Museumsleitung und Stadtrat ausreichend Zeit gehabt, um Wege für tragbare Lösungen und Alternativen für einen Fortbestand des Museums zu suchen und finden, findet Hofmann. "Dass nun neuer OB und neuer Stadtrat, gerade einmal zwei Monate im Amt, ihre Arbeit mit diesem misslungenen Paukenschlag beginnen, ist für Kitzingen nicht vielversprechend und setzt auch kein gutes Signal für die Rolle, die Kitzingen als größte Stadt und Zentrum des Landkreises spielt." Sie zweifelt am ernsthaften Bemühen um einen dauerhaften Erhalt des Museums.

Für sie passt nicht zusammen, dass die Stadt Kitzingen ein Museum, das über Geschichte informiert, schließt, und zugleich neuer Standort für das Staatsarchiv Würzburg mit dessen wertvollen historischen Dokumenten werden möchte.

Fragile Strukturen im kulturellen Bereich

"Nicht hilfreich" nennt es Hofmann, in der jetzigen Situation in Kommentaren und Leserbriefen Städtisches Museum und Fasnachtmuseum in Kitzingen gegeneinander abzuwiegen und Wertigkeiten aufzubauen. "Museen vor Ort sollten kooperieren, sich gegenseitig stärken und voneinander in Synergie profitieren." Wie fragil die Strukturen im kulturellen Bereich sind, habe "der Handstreich des Stadtrats Kitzingen gegen das Städtische Museum gerade gezeigt", meint die Leiterin des Volkacher Museums.

 
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