
Knapp 50 Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid und der Q11-Kurs Geografie begaben sich mit ihren fünf Lehrkräften auf eine Exkursion ins Ries. In Gruppen vertieften sie ihr Unterrichtswissen vom Einschlag des Riesmeteoriten vor etwa 15 Millionen Jahren.
Am Vormittag besuchten alle Teilnehmenden das Rieskratermuseum, wo sie in ihren Gruppen anschauliche Informationen über den Meteoriteneinschlag und die weitere Entwicklung der Rieslandschaft erhielten. Ein echter Meteorit durfte angefasst und hochgehoben werden; ein Video zeigte, was beim Riesereignis geschehen war. Vom Kirchturm der Georgskirche in Nördlingen mit seinen über 350 Stufen genossen die Jugendlichen einen hervorragenden Ausblick auf das gesamte Ries und den bewaldeten Kraterrand.
Der Nachmittag stand unter dem Motto des gemeinsamen Lernens. Alle Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte trafen sich im ehemaligen Steinbruch "Erlebnisgeotop Lindle", wo die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler für die Kinder der 5. Klassen unter Leitung von Ulrike Sandmeyer-Haus einen Lernzirkel (Lernen an Stationen) zur Riesentstehung und den Gesteinen im Ries vorbereitet hatten.
Eine besondere Attraktion waren heuer die sogenannten Gewässer auf Zeit, die es im Steinbruch Lindle gibt. Aufgrund der häufigen Niederschläge in diesem Sommer hatten sich im Steinbruch große Pfützen gebildet, die als Lebensraum von zwei streng geschützten Amphibienarten dienen.
Gelbbauchunke und Kreuzkröte haben ihren Lebenszyklus an genau solche Lebensräume angepasst und durchlaufen die Entwicklung bis zur fertigen Kröte in nur vier Wochen. Die Jungtiere müssen herangereift sein, bevor die Pfützen verdunstet sind. Als fertige Kröten finden sie in den Ritzen der Steinbruchwände Unterschlupf bis zum nächsten Regenguss. In den Tümpeln konnten die Lernenden die Tiere in allen Entwicklungsstadien von den Eischnüren über die Kaulquappen bis zu Jungtieren und ausgewachsenen Kröten beobachten. Wenn die Schule das Klassenzimmer verlässt, können vielfältige Lernerfahrungen wie diese gelingen, das hat auch diese interessante Exkursion wieder gezeigt.
Von: Ulrike Sandmeyer-Haus (Organisatorin der Ries-Exkursion, Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid)