Alljährlich pilgern große Wallfahrergruppen aus zahlreichen Ortschaften nach Vierzehnheiligen, um hier den Schutz der heiligen Vierzehn Nothelfer zu erbitten.
Auch die Winzergemeinde Nordheim pflegt diesbezüglich eine lange Tradition. So ist den Überlieferungen zu entnehmen, dass man aufgrund eines Pestgelöbnisses bereits 1652 erstmals zum oberfränkischen Gnadenort pilgerte.
Zum Dank für die Rettung vor der Pest versprach man seinerzeit die jährliche Wallfahrt – sie zählt zu den Ältesten in Franken – nach Vierzehnheiligen. Einmal und zwar im Jahre 1879 wurde das Versprechen nicht eingehalten.
Das hatte Schreckliches zur Folge: So verwüsteten Hagelkörner so groß wie Taubeneier die gesamte Flur. Was für die damalige 1100-Seelen Gemeinde Nordheim, so der Vermerk in der Chronik, bittere Zeiten brachte.
Erneut gelobte man die jährliche Wallfahrt nach Vierzehnheiligen, die fortan ohne bekannte Unterbrechungen durchgeführt wurde.
Natürlich war die Traditions-Wallfahrt auch im Jubiläumsjahr 2018 (bekannterweise feiert Nordheim sein 1100-jähriges Ortsbestehen) ein wichtiger Bestandteil im Jahresprogramm der Winzergemeinde.
Und so begaben sich am vergangenen Mittwochmorgen unter der Regie der Wallfahrtsleiter Manfred Braun und Herbert Bergner 43 Männer und Frauen auf dem 140 Kilometer langen Fußmarsch nach Vierzehnheiligen. Nach vier Wallfahrtstagen kehrten die Pilger schließlich am Samstagabend wieder in ihrem Heimatort zurück.
Hier sprach Wallfahrtsleiter Manfred Braun bei der Ankunft in der St.- Laurentius-Pfarrkirche von „einem steinigen und harten Weg, der „uns alles abverlangt hat“. Man habe am Gnadenort wieder all seine Sorgen und Bitten vorgebracht.
„Euch blieb nichts verborgen, auch das nicht, dass wir nicht auszusprechen wagen“, sagte Braun beim Abschlussgebet in der Pfarrkirche. Braun dankte den Vierzehn-Nothelfern für „Euer da sein“, für den Beistand bei allen Begegnungen und für das innere Geleit.
Ortsgeistlicher Pater Philippus, selbst aktiver Wallfahrtsteilnehmer, freute sich über das Gemeinschaftsgefühl, dass in den Wallfahrtstagen deutlich zu spüren war.
Man habe am Gnadenort nicht nur das Gelöbnis der Vorfahren erfüllt, sondern auch die Bitten und Anliegen der heutigen Zeit, von uns selbst, aber auch die der Gemeinde mit hinaufgetragen. Er dankte allen, die für das gute Gelingen der Wallfahrt ihren Beitrag leisteten. Mit dem Abschlusslied „Leise sinkt der Abend nieder“, endete die viertägige Fußwallfahrt, an der mit Udo Bäuerlein, der früheren Fränkischen Weinkönigin Christin Ungemach, Thorsten Plettner, Tobias Braun und Harald Kächelein gleich fünf Pilger erstmals teilnahmen. Für mehrmalige Teilnahme geehrt wurden Sybille Trost (25-mal) sowie Julia Braun und Katja Cann (je siebenmal).