Weil am Klosterweg in Düllstadt zahlreiche Baumriesen brüchig sind und herabfallende Äste Spaziergänger gefährden können, sollen diese Bäume gefällt werden. Die etwa 30 Pappeln und Erlen sind teilweise über 80 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch. Bei einem Ortstermin am Dienstagabend im Vorfeld der Ratssitzung verschafften sich die Mitglieder des Schwarzacher Marktgemeinderats vor Ort einen Überblick von der Situation. Ein weiterer Ortstermin führte das Gremium nach Stadtschwarzach in das Wohngebiet am „Genauer Peter“.
Fachfirmen sollen Pappeln fällen
In Düllstadt informierte Revierförster Max Bartholl über den schlechten Ist-Zustand der Methusalem-Bäume und empfahl eine Baumfällung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt. „Je länger die Gemeinde mit dem Fällen der Bäume wartet, umso aufwendiger wird die Angelegenheit“, so der Revierförster, der den Gemeindewald in Schwarzach seit Jahren betreut. Er empfahl, die Arbeiten nicht vom gemeindlichen Bauhof sondern von Fachfirmen erledigen zu lassen.
„Diese Experten haben mehr Erfahrung beim Fällen solcher Riesen“, sagte Bartholl und erläuterte die Problematik der Örtlichkeit: „Wir haben einen sehr schmalen Baumstreifen mit sehr hohen, alten und brüchigen Bäumen zwischen einem öffentlichen Weg und privatem Grund.“ Sein Fazit: „Wir werden die Bäume auf Dauer nicht erhalten können.“
Gemeinderat Heiko Bonsack, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Baumallee wohnt, befürwortete das Fällen der Riesen. „Bei Sturm bekommen wir es richtig mit der Angst zu tun. Nach starkem Wind liegen immer viele abgebrochene Äste auf dem Weg“, so der Anlieger. Auch Düllstadts Ortssprecher Manfred Thomann sprach sich für den Einsatz der Motorsägen aus: „Die abgesägten Bäume treiben neu aus und bilden dann eine wunderschöne Hecke.“ Dass die Gemeinde als Eigentümer der Flächen aus Gründen der Verkehrssicherung in der Pflicht stehe, bestätigte Bürgermeister Volker Schmitt: „Das Fällen der Bäume ist schon allein wegen der Sicherheit sinnvoll und nötig.“ Einig waren sich die Ratsmitglieder, die Bäume möglichst im Ensemble zu „stutzen“. Dadurch soll verhindert werden, dass stehen gebliebene Einzelexemplare noch instabiler werden als sie es eh schon sind. Einstimmig wurde der Revierförster beauftragt, Kostenvoranschläge von Fachfirmen einzuholen.
Schriftlicher Antrag auf Verkehrsberuhigung
Zu einer weiteren Ortsbesichtigung traf sich das Gremium in Stadtschwarzach im Kreuzungsbereich Genauer Peter/Am Silberbach. In dem Wohngebiet haben 22 der 40 volljährigen Anlieger schriftlich einen Antrag auf Verkehrsberuhigung gestellt. Eine Anwohnerin berichtete von gefährlichen Situationen für spielende Kinder in jüngster Vergangenheit. Sie wünschte sich das Aufbringen von Straßenschwellen auf der Fahrbahn, um den Verkehr zu verlangsamen. Weil in dem Bereich bereits ein Tempolimit von 30 km/h besteht und Fahrbahnschwellen für mehr Lärm sorgen würden, beschlossen die Ratsmitglieder bei einer Gegenstimme, zusätzliche Schilder „Spielende Kinder“ aufzustellen. Gleichzeitig sollen auf der Fahrbahn vor und nach dem schlecht einsehbaren Kurvenbereich Tempo-30-Markierungen aufgemalt werden.