Viele Biker-Herzen schlugen am Wochenende in der Dettelbacher Frankenhalle höher, denn die 14. Motorradmesse Wheelies entpuppte sich als Besuchermagnet. Geschätzte 8000 Besucher folgten dem Ruf des Organisators Eberhard Hermann aus Schwäbisch Hall. "Es gibt in Nordbayern nichts Vergleichbares", sagte der Freiberufler.
Er hat sich in der Vergangenheit als Verleger des Fachmagazins Wheelie einen Namen gemacht und ist seit Jahren ein Spezialist für Motorradtouren. "Zwischen Mai und Oktober bis ich nur sporadisch zuhause", meinte Hermann, der international ausgedehnte Fahrten organisiert. Mit bis zu drei Wochen Dauer führt er pro Jahr sechs Touren durch die USA, zwei Touren in Sardinien und einmal auf Korsika.
"Hier ist mit den Genehmigungen alles relativ einfach", stellte Hermann der Stadt Dettelbach und dem Landkreis ein gutes Zeugnis aus. Doch versteht der Schwäbisch Haller die Welt nicht so recht, wieso er wegen EU-Vorschriften die Aussteller europaweit suchen muss. Dabei hat er es so einfach mit den hiesigen Motorradhändlern, "das läuft alles unkompliziert, eine Mail reicht und schon sind wir uns einig", beschrieb Hermann die Zusammenarbeit mit Händler wie hmf aus Würzburg oder Perschall aus Volkach.
"Hier bei uns ist es wie auf einem Familienfest", charakterisierte Hermann seine Messe. Die Aussteller boten viele interessante Maschinen wie eine Ninja-Kawasaki und eine Ducati-Rennmaschine oder auch nach Kundenwünschen umgebaute Einzelstücke. Das Höchberger Motorradhaus Ebert war mit der Marke Indian vertreten. Indian hatte im Jahr 1901 das erste Motorrad in den Vereinigten Staaten auf dem Markt gebracht, hatte 2003 das Unternehmen seine Produktion einstellen müssen, um ein paar Jahre später stärker denn je zurückzukommen.
Was man mit Motorrädern alles machen kann, zeigte das Rahmenprogramm von Wheelies mit Stunt-Shows. Das Quartett Paul Hu (Leipzig), Tom Ferber (Donauwörth), Robert Naumann (Halle/Saale) und Ronny Schumann (Mörfelden) zeigte mit der FMX-Super-Jump-Show auf der Freifläche hinter der Frankenhalle große Sprünge auf heißen Maschinen. Von einer Rampe zur anderen sprangen sie elf Meter hoch um nach 21 Metern wieder zu landen. Dabei machten zur Begeisterung des Publikums sie in der Luft noch einen Handstand oder andere akrobatische Einlagen, um dann traumwandlerisch sicher wieder auf dem Boden anzukommen. Mit Einlagen auf einem Rad oder qualmender Burner-Vorführung garnierte Paul Hu den Auftritt der Freestyler.