Harald Hufnagel, Abteilungsleiter Verkehr in der Polizeiinspektion Kitzingen, hatte beim Motorrad-Fahrsicherheitstraining auf dem Areal des Unternehmens Knauf zwei wichtige Ratschläge für Motorradfahrende: Erstens nicht zu schnell zu fahren und zweitens sollten sie für Autofahrende mitdenken. Denn immer wieder werden Motorradfahrer übersehen und haben bei Unfällen die schlechteren Karten.
Durch das Mitdenken könnten sie manche brenzlige Situationen vermeiden und dazu beitragen, dass nicht mehr drei tödliche Motorradunfälle im Landkreis gibt, wie es 2022 leider der Fall war. Die Kitzinger Verkehrswacht mit ihrem Vorsitzenden Bernhard Bätz und Geschäftsführer Norbert Müller hatte zum Verkehrssicherheitstraining gerufen. 173 Frauen und Männer aus ganz Franken waren dem Aufruf gefolgt und sorgten für die zweitbeste Resonanz bei der mittlerweile 14. Auflage.
Nach dem Winter das Gefühl für die Maschine schulen
"Die schweren und tödlichen Unfälle von Bikern sind mehrheitlich auf Selbstverschulden zurückzuführen", verdeutlichte Harald Hufnagel, deswegen stuft er die Veranstaltungen der Verkehrswacht als sehr wichtig ein. Nach dem Winterhalbjahr könnten die Bikerinnen und Biker wieder das Gefühl für ihre Maschinen erlangen und üben, in plötzlichen Gefahrensituationen richtig zu reagieren – mit Ausweich- und Bremsmanövern.
Zwölf weibliche und männliche Fahrlehrer und Moderatoren von vier Fahrschulen aus dem Landkreis instruierten die Teilnehmenden an den zehn Übungsstationen. Dabei fiel der Marktbreiter Christian Scheidt auf, der seit einem unverschuldeten Motorradunfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Er ist Fahrlehrer-Ausbilder in München, hat sich ein Segway für einen Rollstuhlfahrer umbauen lassen und agierte so beim Fahrsicherheitstraining in Iphofen.
Nächstes Fahrsicherheitstraining am 27. April in Würzbrug
Es gab aber auch Teilnehmerinnen wie Larissa Weidinger aus Würzburg, die reinen Anschauungsunterricht nahm. Die 24-Jährige hat schon eine Yamaha R6 in der Garage stehen und macht derzeit ihren Motorrad-Führerschein, wozu die praktischen Übungen Fingerzeige gaben.
Ihre Premiere in Iphofen erlebte Barbara Fucker aus Markt Erlbach. Sie will kommendes Jahr ebenso wiederkommen, wie ihre Kollegin von den Bikerinnen Franken, Petra Daffner, aus Wilhelmsdorf, der es ebenfalls gut gefallen hat.
"Schon morgens um 10 Uhr haben 40 Teilnehmende auf den Start gewartet", erklärte Norbert Müller. Er registrierte erfreulich viele junge Bikerinnen und Biker und auch Wiedereinsteiger. Müller wies auf das nächste Fahrsicherheitstraining hin, das die Würzburger Verkehrswacht am 27. April auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei anbietet.