"Das ist kein Kutter mehr, sondern ein ordentlicher Tanker", sagte Dettelbachs Bürgermeister Matthias Bielek, als er am Dienstagabend in der Bürgerversammlung in Schnepfenbach die relevanten Daten aus dem städtischen Haushalt vorstellte. Der "ordentliche Tanker" das sind die knapp 85 Stellen im Haushalt, "die Menschen, die versuchen eure Wünsche umzusetzen".
Schnepfenbach war an diesem Abend bereits die zweite Station in Bieleks Reise durch die Dettelbacher Stadtteile. Ein ambitioniertes Programm, das am Ende zehn Stationen haben wird und alljährlich wiederholt werden soll. Am Beginn der gut besuchten Veranstaltung standen vor allem die Zahlen aus dem städtischen Haushalt mit einer sich anbahnenden Verschuldung in Höhe von knapp 25 Millionen Euro im Jahr 2027. Diese muss angesichts der Vorhaben des Stadtrats zwar im Haushalt so dargestellt werden, wird aber voraussichtlich nicht so erreicht werden. Denn nicht alle Projekte können so umgesetzt werden, wie sie geplant sind.
Großer Posten im Abbau des "Investitionsstaus"sind die Kläranlage und die Abwasserentsorgung. "Die Kanalisierung ist ein Monsterthema, bei etwa 70 Kilometer Kanalnetz in der Stadt", so Bielek. "Ich will keine schlechte Laune machen, aber wir müssen darüber reden", so der Bürgermister weiter. Denn die Kosten für diese Sanierungen müssen von den Bürgern direkt getragen werden. Wobei es "nicht um ein schneller, höher oder weiter geht, sondern darum, das Niveau zu halten."
Wichtig sei es, bei der Kläranlage "Selbstversorger" zu sein und die Abwässer nicht nach Schwarzach oder nach Kitzingen zu leiten. Ein möglicher Anschluss von Mainstockheim und Biebelried an die Anlage würde zudem etwas Entlastung bringen.
Für den Stadtteil selber steht demnächst die Öffnung der Aussegnungshalle zum Friedhof hin an, wobei ein neues Dach mit Unterstellmöglichkeit geschaffen wird. Zudem plant das staatliche Bauamt in den kommenden Jahren die Sanierung der Ortsdurchfahrt.
Für Bielek selber ist die Energiewende ein "Herzensthema". Mit städtischer Beteiligung an der Photovoltaik-Anlage in Bibergau sei ein wichtiger erster Schritt gemacht. Auch bei den geplanten Windrädern sollte so viel Rendite wie möglich für die Stadt erreicht werden. Hierzu müssten auch die Stadtwerke gestärkt werden, was durch die Schaffung einer eigenen Leiterstelle möglich wird.
Auch beim Thema Hochwasserschutz ist die Stadt aktiv geworden. Denn nicht nur die Fluten des Mains drohen: Mit Extremwetterlagen komme das Wasser zunehmend von oben. Ein erster Schritt war hier die Reinigung der Gräben, dem aber weitere folgen werden.