Antrag, Eilantrag, Resolution und Unterschriftenliste – die relative Ruhe um das in Kitzingen seit Jahren diskutierte Thema Mobilfunk und seine möglichen Gefahren hat ein Ende. Das Thema ist mit Schwung auf die Tagesordnung des Kitzinger Stadtrats zurückgekehrt.
Erstes Ergebnis: Der Stadtrat hat am Dienstag gegen eine Stimme beschlossen, noch vor der Sommerpause eine für alle Interessierten offene Informationsveranstaltung durchzuführen. Dabei sollen ein Mediziner, ein Jurist und ein Techniker die unzähligen offenen Fragen rund um das umstrittene Thema beantworten. Wichtig dabei: Es soll sich um unabhängige Experten handeln. Wo die zu finden sind, will Brigitte Endres-Paul der Verwaltung mitteilen. Vor der SPD-Frau und Medizinerin stammt auch der Antrag zu diesem „umfassenden Vortrag“. Begründet hatte Endres-Paul, die nach eigenen Worten „überhaupt kein Gegner des Mobilfunks“ ist und ihn auch nutzt, ihren Antrag mit Studien, die zunehmend auf Langzeitschäden durch die Strahlung aufmerksam machen.
Gesundheitsvorsorge hat sich auch die Bürgerinitiative Risiko Mobilfunk mit ihrer Sprecherin und seit Jahren aktiven Mobilfunkgegnerin Heidemarie Gold auf die Fahnen geschrieben. Die Initiative hat vor der Sitzung am Dienstag OB Siegfried Müller eine von 623 Kitzingern unterzeichnete Resolution übergeben. Hauptforderung: Die Mobilfunkpolitik grundlegend unter Beachtung der Gesundheitsvorsorge ändern und die „Handlungsmöglichkeiten der Stadt zur Strahlenminderung voll ausschöpfen“.
In die gleiche Richtung geht ein Eilantrag, den der auch mit Stadträten besetzte Arbeitskreis Mobilfunk stellte, der allerdings am Dienstag nicht behandelt wurde. Ziel: Den Mobilfunk in Kitzingen neu strukturieren und bis dahin alle vorliegenden Anträge von Betreibern zurückzustellen.