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Volkach
Mitten in Volkachs Altstadt: Weniger Kloster, mehr Wohnungen
In einem früheren Gebäude des Klosters der Dillinger Franziskanerinnen mitten in Volkach entstehen fünf Mietwohnungen. Warum die Schwestern diesen Teil verkauft haben.
Mitten in der Volkacher Altstadt liegt hinten links in der Klostergasse ein Gebäude des Klosters, das verkauft wurde und nun zu fünf Wohnungen umgebaut wird. Direkt gegenüber befindet sich der Seiteneingang der Stadtkirche St. Bartholomäus. Am Ende der Gasse liegt der Eingang zum Kloster und zu dessen Kapelle.
Foto: Barbara Herrmann | Mitten in der Volkacher Altstadt liegt hinten links in der Klostergasse ein Gebäude des Klosters, das verkauft wurde und nun zu fünf Wohnungen umgebaut wird.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:06 Uhr

Leicht gefallen ist der Verkauf ihnen nicht; das ist Schwester Kunigild Steer anzuhören. "Aber wir haben uns daran gewöhnt", sagt die Schwester der Dillinger Franziskanerinnen. Mitten in der Volkacher Altstadt in der Klostergasse, gegenüber dem Seiteneingang der Stadtkirche St. Bartholomäus, liegt das Haus. Bis zu dessen Verkauf in diesem Jahr haben dort noch Franziskanerinnen gewohnt, aber da deren Zahl schrumpft, sind sie umgezogen ins dahinter liegende Kloster St. Maria – und machten so Platz für fünf Wohnungen.

Zwei Obereisenheimer sind die neuen Eigentümer: Klaus und Jonas Krämer, werden das Gebäude umbauen. Vier Mietwohnungen mit 75 und eine mit 100 Quadratmetern seien dort geplant, sagt Jonas Krämer auf Nachfrage. Von der Bausubstanz ausgehend, schätzen sein Vater und er das Baujahr des Hauses auf 1880 bis 1900. Vermutlich habe es ursprünglich aus zwei Teilen bestanden: Wohnhaus plus Scheune, die an das Kloster angrenzte.

Auch die Bibliothek musste umziehen

In der jüngeren Vergangenheit erfüllte das Haus dann mehrere Funktionen für den Orden: Ganz oben  wohnten bis zu acht Schwestern, darunter im 1. Stock waren Konferenzraum, Bibliothek und Archiv untergebracht und im Erdgeschoss die Wirtschaftsräume und die Pforte. Da von einst 40 Franziskanerinnen nur noch sieben übrig sind, habe man sich zum Verkauf entschlossen, erklärt Schwester Kunigild Steer: "Daher haben wir die Türen zugemauert und das Gebäude vom restlichen Kloster abgetrennt."

Schwieriger sei es gewesen, die vielen Bücher aus der Bibliothek gut unterzubringen. Diese einfach in einem Container zu entsorgen, wie man ihr geraten hatte, brachte Steer nicht übers Herz. Auf der Empore im Kloster haben sie laut der Franziskanerin nun aber einen schönen, neuen Platz bekommen.

Immobilienbesitz des Klosters schrumpft

Mit dem Verkauf dieses Hauses schrumpft der Immobilienbesitz des Klosters St. Maria um ein weiteres Gebäude. Auch das große Haus in der Kellereigasse an der Ecke zur Hauptstraße, in dem heute Antiquitäten und Kunsthandwerk angeboten werden, hatte einst den Dillinger Franziskanerinnen gehört.

Seit 1856 sind die Schwestern in Volkach vertreten und schon immer lag ihr Augenmerk auf dem Engagement für Kinder, Jugendliche und Familien. Zum Jahresbeginn haben sie die Trägerschaft für die Mädchenrealschule mit Offener Ganztagsschule, Hort und Familienstützpunkt an die „Stiftung der Dillinger Franziskanerinnen St. Maria Volkach“ übergeben. Zudem hat der Orden alle Immobilien samt Inventar der Stiftung überlassen. Die sieben verbliebenen Schwestern, betont Kunigild Steer, seien aber alle noch aktiv – trotz eines Durchschnittsalters von 80 Jahren.

Parkplätze für Autos fehlen

Der Volkacher Bauausschuss begrüßte in seiner Sitzung am Montagabend den Umbau des Hauses in der Klostergasse zu fünf Wohnungen. André Brezina, Leiter der Bauverwaltung, lobte zudem, dass die schöne Ansicht des Gebäudes erhalten bleibe. Es liegt im denkmalgeschützten Ensemble der Stadt Volkach und im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung. Ferienwohnungen dürfen dort nicht entstehen, präzisierte der Ausschuss.

Einziger Knackpunkt an der Stelle: Die künftigen Mieter müssen ihre Autos woanders parken, denn vor der Tür ist kein Platz. Die Krämers als neue Eigentümer müssen neben den sechs bereits abgelösten Stellplätzen noch drei weitere bezahlen. Das macht rund 5000 Euro für die Stadtkasse.

 
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