
Die Sonne steht tief, links und rechts spenden die Apfelbäume etwas Schatten. Auf dem breiten Flurbereinigungsweg, der ein Teil des neuen Radwegs vom Main bis an die Zenn, also von Kitzingen nach Fürth, ist, tummeln sich die Radfahrer. Manche bleiben stehen, pflücken sich einen Apfel oder genießen die letzten Sonnenstrahlen des Spätsommers, die zwischen den Bäumen durchkommen. Fast 100 Kilometer sind nun zwischen Kitzingen und Fürth als neue Radwegroute ausgewiesen und beschildert.
Gute Beschilderung des Wegs
Rainer Wolf, Abteilungsleiter der TG Velo, hat den Weg bis Neustadt/Aisch abgefahren und findet die neue Verbindung gelungen. "Besonders ab Scheinfeld, durch den Ehegrund bis Neustadt, ist es wirklich sehr schön zu fahren", urteilt Wolf. Ein Sonderlob gibt es von ihm für die Beschilderung. Die einzige Stelle, die bisher etwas für Verwirrung sorgte, ist vom Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim inzwischen ausgebessert.

Start der Route ist am Kitzinger Bleichwasen. "Wir haben den Start extra in die Nähe der Innenstadt verlegt", erklärt Simone Göbel vom Regionalmanagement. Den Blick auf die Kitzinger Stadtkulisse und das ehemalige Landesgartenschaugelände wollten die Planer den Radfahrern nicht vorenthalten. Von dort aus führt die Route entlang des Mains und dann durchs Sickertal nach Mainbernheim, wo sich nicht nur eine Lade-Station für E-Bikes, sondern auch eine Radlerherberge befindet. Dazu bietet Mainbernheim die Möglichkeit zur Stadtführung durch den historischen Stadtkern.
Viele Attraktionen entlang der Route

Schon wenige Kilometer weiter passiert die Route Iphofen. Zu den bekannten Höhepunkten der Stadt gehört das Knauf-Museum mit der historischen Reliefsammlung. Wer eine kurze Badepause einlegen will, kann dies während der Sommersaison im Terrassenbad in Markt Einersheim tun. Auch das Kirchenburgmuseum in Mönchsondheim streift der Weg, und nachdem die Route Hellmitzheim durchquert hat, geht es recht schnell in den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.
Dort passiert die Strecke Scheinfeld mit seiner historischen Altstadt, dem Kloster sowie dem Schloss Schwarzenberg auf dem Weg nach Neustadt. Über die Hügel des Naturparks Frankenhöhe leiten die Wegweiser die Radler nach Langenzenn und schließlich ins Stadtgebiet von Fürth.

Gemeinschaftsprojekt von drei Landkreisen

"Die Initiative für den Radweg ging vom Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim aus", berichtet Göbel. Die Idee der Wegeverknüpfung "Vom Main bis zur Zenn" ist es, bereits vorhandene Radrouten, wie "Main zur Aisch 1", "Main zur Zenn" und "Zenntalradweg", zusammenzuführen. "Die alten Radwege sind viel kürzer und kommen aus einer anderen Zeit, in der die Menschen weniger Rad gefahren sind", erklärt Göbel.
Der neue Radweg ist an die heutigen Verhältnisse mit E-Bikes angepasst, zum Beispiel durch die vorhandenen Ladestationen und durch eine Länge, die man mit Motorunterstützung gut bewältigen kann. Außerdem haben die Planer des Gemeinschaftsprojekts der drei Landkreise Kitzingen, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Fürth die Strecke weg von der Bundesstraße 8 auf ruhigere Straßen oder Flurbereinigungswege geführt. Schotter oder Kies gibt es nur auf wenigen Kilometern, wie zwischen Markt Einersheim und Mönchsondheim.

Vom Main bis zur Zenn im Landkreis Kitzingen
