„Es war höchste Zeit einen Menschen zu ehren, der als der profundeste Kenner der Geschichte unserer Stadt gilt.“ Oberbürgermeister Bernd Moser sagte das am Montagabend bei der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Kitzingen an den Historiker Professor Dr. Klaus Arnold.
„Der Stadtrat hat mit seinem einstimmigen Beschluss am 20. September, den Kulturpreis an Sie zu verleihen, eine würdige Wahl getroffen“, so der OB vor zahlreichen Ehrengästen. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Erich Schneider, Leiter der Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt. Schwerpunkte in Arnolds Forschung bildeten die Geschichte des deutschen Renaissance-Humanismus sowie der spätmittelalterlichen Bauernaufstände, der vergleichenden Landesgeschichte Frankens, der Geschichte von Krieg und Frieden sowie der Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Der Laudator erinnerte an die Zeit, als Arnold der Motor des Friedrich-Bernbeck-Kreises gewesen sei und an die zahlreichen Schriften Arnolds, die er zur Geschichte Kitzingens verfasst habe. Arnold habe darin mit so manchen Märchen und Legenden aufgeräumt. Als Wissenschaftler sei Arnold der Wahrheit verpflichtet, als Bürger sei er gleichermaßen kompromisslos wie unbequem. Der Bernbeck-Kreis sei eine unbequeme Bürgerinitiative gewesen, die sich für manches Gebäude – beispielsweise das Niesers-Haus – einsetzte, das einige Stadtrat gerne abgerissen hätten, erinnerte Schneider.
Arnold sagte, er sei dankbar, den Preis in einem historischen Raum zu erhalten, der ein Kleinod europäischen Rangs sei. Mit dem Preis wolle er einen Anstoß geben. Der Landwehrplatz etwa werde von der Bevölkerung nicht angenommen und könne mit einem Brunnen belebt werden; „nicht so einem Prostata-Brünnchen wie am Platz der Partnerstädte, sondern einem Brunnen der rauscht, plätschert und spritzt, so laut, dass man ihn nachts abstellen muss, damit die Anwohner ihre verdiente Ruhe finden“, sagte Arnold.